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18. August 2008
13:52 MESZ

Nachbildung des Athener Theseions: Der Theseustempel im Volksgarten.


Wiener Theseustempel wird generalsaniert
Die Anlage im Volksgarten soll wieder in ihrem ursprünglich Weiß erstarhlen: Eine neue Nutzung des Theseustempel ist noch nicht geklärt

Wien - Der Theseustempel, das dominierende Bauwerk im Wiener Volksgarten, wird nun doch generalsaniert. Für zwei Millionen Euro netto erhält der spätklassizistische Bau, eine verkleinerte Nachbildung des Athener Theseions, wieder seine ursprüngliche Gestalt. In hellstem Weiß soll die Tempelanlage ab Dezember 2009 strahlen. Ursprünglich hatte man auf einen Baubeginn 2006 gehofft, die umfangreichen Voruntersuchungen hätten aber zur Verzögerung geführt, so Burghauptmann Wolfgang Beer.

Imitierte Farbgebung

Nun erhält der Bau als Farbgebung eine Imitation der einstigen Bleiweißfassung, da man die Bleifarbe heutzutage nicht mehr verwenden darf. Bereits jetzt präsentiert sich der antikisierte Bau stufenlos. Die Treppen wurden zur Restaurierung entfernt, die Bodenplatten sollen folgen und das alte Kupferdach wird ersetzt. Nach seiner Fertigstellung wird der kleine Tempel überdies in der Nacht beleuchtet.

Spiegelung im Unterkeller

Ein guter Teil der Arbeiten findet allerdings unterhalb der sichtbaren Oberfläche statt, da sich die Räumlichkeiten des Bauwerks gespiegelt nochmals im Unterkeller finden. In diesem desolaten Kellergewölbe lagerte früher das Volksgarten-Lokal Sommermobiliar. Nun erhält der Raum Licht und wird trockengelegt.

Nutzung noch offen

Die genaue Nutzung der Gesamtanlage stehe noch nicht fest, unterstrich Beer. Eine intensive Bespielung falle aus, da wegen des schmalen Zuganges entsprechende Fluchtwege fehlen würden. Kleinere Vernissagen oder Veranstaltungen seien für ihn aber denkbar. Vor seiner Sperre fanden sich im oberen Teil des Gebäudes römische Fundgegenstände.

Ursprünglich diente der 1823 von Peter von Nobile errichtete Bau allerdings als Schrein für ein einziges Kunstwerk: Antonio Canovas Theseusgruppe. Die Skulptur wurde jedoch 1890 ins Kunsthistorische Museum überführt. (APA)

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