anmeldenabmelden

Überraschungsparty!!!

22. Februar 2011, 17:03

Claudia Schmieds Bauchgefühle - Von Andrea Schurian

An der Spitze ist es einsam. Also: Wem vertrauen? Auf wen hören? In Claudia Schmieds Kulturministerinbüro ist wieder einmal eine Überraschungsparty geplant. Kann sein, sie wird lustig. Könnte aber auch gut sein, sie geht daneben.

Bekanntlich geht Peter Noevers Direktionszeit per 31. Dezember zu Ende, 58 Kandidaten und Kandidatinnen haben sich für seine Nachfolge beworben (was übrigens - auch - für die Attraktivität und Strahlkraft des Mak spricht).

Und was macht die Ministerin nun mit den Bewerbungsschreiben? Überantwortet sie die Einreichungen, wie international Usus, flott einer Expertenkommission, auf dass diese den idealen Mak-Chef herausfiltere? Nein, von derlei Expertisen hält Schmied offenbar wenig, dafür viel von Bauchgefühl, informellen Netzwerken und diskreten Beratern.

Zwar heimste Schmied 2007 viel Applaus ein, als sie den damaligen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer brüskierte. Und Dominique Meyer gegen Neil Shicoff, den Favoriten ihres Regierungschefs, als Staatsopernchef durchboxte. Doch spätestens bei der Nachfolge von Mumok-Chef Edelbert Köb (2010) galt dieses Überraschungs-Besetzungsmodell als Hochrisikogeschäft.

Rasend lernfähig scheint Österreichs oberste Kulturpolitikerin also nicht zu sein, zumindest nicht bei Direktoren-Nachbesetzungen. (Andrea Schurian, DER STANDARD - Printausgabe, 23. Februar 2011)

drucken
Kommentar posten
11 Postings
24.02.2011 09:13
Lieber "Bauchgefühl" als Kulturhaberei

Immerhin war es nicht Schmieds "Bauchgefühl", das den Egozentriker Noever zum MAK-Direktor gemacht hat. Auch Seipel war nicht ihre Erfindung. Mir ist das "Bauchgefühl" einer Ministerin lieber, die dann auch zu ihren Entscheiden steht, als die Kulturhaberei, die seinerzeit (unter Eingewihten) einen Noever puschte und jetzt nichts mit ihm zu tun haben will...

Renzo Pasolini
23.02.2011 19:26
.
[9]
.
Schurian wie gewohnt peinlich.

24.02.2011 07:54
.
[2]
.
Schmied wie gewohnt peinlich

und warum genau? weil die ministerin so eine kunst-supercheckerin und es daher so großartig ist, wenn sie freihändig spitzenposten vergibt?

23.02.2011 18:48
.
[2]
.

Da war doch vor einiger Zeit ein super Kommentar der Anderen, der genau das Problem der "Experten-Kommissionen" im Kulturbereich behandelt hat.

Hat wer den Link?

Darin wurde kritisiert, wie sich die Juries und Kommissionen oft gegenseitig Jobs im Kultur-Sektor zuschanzen. Da waren sehr interessante Hintergrund-Infos zu lesen.

23.02.2011 14:16
.
[4]
.

nicht zum zug gekommen?

politisch verfolgt
23.02.2011 14:09
.
[4]
.
aber gehns, sie sehen das falsch, fr. schurian:

wenn ein schwarzer/blauer/oranger minister freunderl in ämter hievt ist das ganz böse, demokratiepolitisch bedenklich und ein beweis dafür, wie verkommen die politische kultur in dieser bananenrepublik ist.
wenn eine rote ministerin freunderl in ämter hievt ist das aber nur ein ausdruck ihrer exzellenten expertise in sach- und vor allem personalfragen.

bitte gerne.

Smoothies? Obst gehört gebrannt
23.02.2011 16:27

Was bei Männern Freunderlwirtschaft heißt und verteufelt wird, wird bei Frauen "Netzwerken" genannt und ist schlau und nachahmenswert.

23.02.2011 19:28
.
[2]
.

Ja, mir konnte noch niemand erklären, wo der Unterschied zwischen Freunderlwirtschaft und Netzwerken liegt. Genauso wie Lobbyismus und Bestechung. Neue Wörter für alte Plagen...

politisch verfolgt
23.02.2011 17:21
mehr noch

das wird sogar mit steuermitteln in diversen programmen gefördert.

Die Kommentare von Usern und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.