"The Burden" heißt die Ausstellung der jungen Amerikanerin Hannah Dougherty, aber ihre Darstellungen haben nichts Schweres an sich. Im Gegenteil: Ein auf Holz gezeichnetes Pferd trägt Luftballons um die Mitte, ein Eselchen auf Leinwand hat Flügel. Am meisten überzeugt, wie souverän die 1980 geborene Künstlerin unterschiedliche Hintergründe kombiniert. Mal zeichnet sie mit Tusche an die Wand, dann mit Bleistift auf Holzplatten oder Baumwolle. Die Motive bewegen sich zwischen Mädchenzimmer und Mythologie. So sollen zwei Jünglinge mit Hirschköpfen an Ovids Metamorphosen erinnern. Doughertys Kunst schwebt ein bisschen über dem Boden. Sie wirkt heiter und wachsam wie der Kanarienvogel, den sie auf vier kleinen Leinwänden (5200 €) im Kreis hüpfen lässt. (Bis 31. 7., Eschenbachg. 9, Wien 1)

Hohenlohe & Kalb: Frauen

Die Vorstellung, die man von der eigenen Persönlichkeit hat, ist stets ein bisschen runder, als es der Wahrheit entspricht. Dorothee Golz setzt diese Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit mit der ironischen Anordnung "I and Myself" ins Bild. Ein Kaktus kommt hier mit seinem abstrakten Ebenbild, einer kugeligen, weißen Skulptur zusammen. Das Verhältnis von Objekt und Repräsentation behandelt Golz auch mit dem Fiberglasobjekt "Die Tasse ist eine Tasse, keine Tasse", die auf die legendäre Pelztasse von Meret Oppenheim rekurriert. In den "Frauenbildern" führt die Künstlerin Weiblichkeitsideale ad absurdum. Golz montiert dafür Gesichter kunsthistorischer Porträts von Holbein oder Vermeer in zeitgemäße Frauenkörper, lässt etwa eine Adelsfrau mit Goldhaube bauchfrei gehen. Weniger plakativ gestalten sich die zeichnerischen Arbeiten, die Körper in eigenwilligen Ausschnitten und Formen zeigen. Zum Beispiel in dem gelungenen "Le Je et le Moi" (6500 €), wo die Leiber zweier Athletinnen einen Kreis bilden. (Bis 9. 9., Bäckerstr. 3, Wien 1)

Galerie Hummel: Körperkunst

Mit der Aufnahmebedingung Nacktheit präsentiert die Schau "Mit Haut und Haar" einen dichten Mischmasch, dessen über 60 Arbeiten von Body Art bis Aktfotografie reichen. Darunter befinden sich Klassiker wie "Eye Body" von Carolee Schneemann oder ein Foto von Valie Exports tätowiertem Strumpfhalter. Die Wiener Aktionisten sind stark vertreten, aber unverkäuflich, da Hummel eine eigene Ausstellung mit ihnen plant. Bleiben noch lustige Franz-West-Collagen, mehrmals Elke Krystufek und eine Fotoserie von Krystufeks Mutter Hedwig, die Franz Graf in Netzstrümpfen und mit Gürtel um den Hals festgehalten hat. (Bis 30. 6., Bäckerstr. 14) Nicole Scheyerer