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Linz09: Freie Szene kritisiert Intendanz

14.04.2008 | 13:49 |  (DiePresse.com)

Die "Stimmung ist gekippt", heißt es in einem Schreiben. Die Kulturschaffenden befürchten, dass sie durch das Jahr als Kulturhauptstadt geschädigt werden.

"Linz09 läuft aus dem Ruder, die Stimmung ist gekippt", hieß es in einem Schreiben der Freien Szene vom Montag. Die Kritik richtet sich gegen die Politik und gegen das Team für das Linzer Kulturhauptstadtjahr. Die Freie Szene werde von der Intendanz gezielt diskreditiert und ignoriert. An die Politik wurde in dem Brief appelliert, das Budget auch nach 2009 abzusichern.

Im Bewerbungspapier zur Kulturhauptstadt werde der Stellenwert der Freien Szene besonders betont, so die Kulturschaffenden: "Davon ist weder in der aktuellen Ausrichtung des Programmes für Linz09 noch im Rahmen einer kulturpolitischen Schwerpunktsetzung etwas spürbar." Gerade beim Setzen auf "kritische, kritikfähige, innovative, experimentell erprobte und bewährte Potenziale der lokalen Szene" würden sich in der Programmierung große Lücken zeigen. "Vonseiten der Politik gibt es hier keine Reaktion."

Von der Hoffnung einer nachhaltigen Ausrichtung von Linz09 hätten sich große Teile der Kunst- und Kulturschaffenden verabschiedet. Zur Zeit seien keine Anzeichen sichtbar, dass die Politik das kommende Jahr dafür nutze, die prekäre Situation der lokalen Kulturarbeiter strukturell abzusichern oder zu verbessern, kritisierte die Freie Szene. Sie fürchtet, 2009 nicht gestärkt, sondern nachhaltig geschädigt zu werden.

(Ag.)


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