DiePresse.com

DiePresse.com | Kultur | Kunst | Artikel DruckenArtikel drucken


Basisabgeltung: 105,1 Mio. Euro für acht Bundesmuseen

18.06.2009 | 12:51 |  (DiePresse.com)

Das Kulturministerium hat die Verteilung der Subventionen bekannt gegeben: Die größten Brocken gehen an die Albertina und das KHM, die kleinsten an die Nationalbibliothek und das Technisches Museum.

Das Kulturministerium hat am Donnerstag die Aufteilung der Basisabgeltung für die Österreichischen Bundesmuseen und die Österreichische Nationalbibliothek bekannt gegeben. Für die Jahre 2009/10 stehen insgesamt 105,1 Millionen Euro zur Verfügung, das ist eine Erhöhung von 8,5 Millionen Euro gegenüber den Vorjahren. In diesem Betrag ist auch eine Abgeltung für den ab 1. Jänner 2010 geltenden Gratis-Eintritt für Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr in der Gesamthöhe von 3,1 Millionen Euro inkludiert. Auch dieser wird auf die acht verschiedenen Häuser verteilt.

Größte Brocken für Albertina und KHM

Über die größten Erhöhungen dürfen sich nach Angaben des Ministeriums die Albertina (plus 1,8 Mio. Euro) und das Kunsthistorische Museum (plus 1,7 Mio. Euro) freuen. Die geringsten Zuwächse sind unterdessen für das Belvedere (plus 0,7 Mio.), die Österreichische Nationalbibliothek (plus 0,55 Mio.) sowie das Technische Museum (0,285 Mio.) vorgesehen. Das Museum Moderner Kunst (MUMOK) erhält künftig 1,35 Millionen Euro mehr, das Museum für angewandte Kunst (MAK) wird mit zusätzlichen 1,1 Millionen unterstützt. Das Naturhistorische Museum bekommt um eine Million Euro mehr.

"Die Verteilung der zusätzlichen Basisabgeltung bringt neben der Absicherung der erfolgreichen Arbeit aller Bundesmuseen und der Nationalbibliothek sowie dem Gratis-Eintritt vor allem einen klaren Schwerpunkt auf die Kunstmuseen und die Kunst der Gegenwart", heißt es in einer Aussendung des Ministeriums. Besondere Stärkung will man durch die Mittelverteilung für die Nachwuchsförderung und die Internationalisierung erzielen. "Initiativen wie 'Artists in Residence'-Programme und Vermittlungsinitiativen im internationalen Bereich sind ein spezielles Anliegen", so das Ministerium.

Freude und "kein Kommentar"

"Wirklich sehr froh" und "sehr zufrieden" zeigten sich Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder sowie KHM-Geschäftsführer Paul Frey über die satten Erhöhungen für ihre Häuser. Zumal die Albertina in den Jahren 2001, 2004 und 2008 "nicht bedacht worden" sei, signalisiere Kulturministerin Claudia Schmied ein "dezidiertes Bekenntnis zur Entwicklung, die die Albertina genommen hat", so Schröder.

"Kein Kommentar" hieß es allerdings von der derzeitigen Vorsitzenden der Direktorenkonferenz, Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco. Ihr Haus profitiert mit den zusätzlichen 700.000 Euro vergleichsweise gering.

Versöhnlich gab sich die Direktorin des Technischen Museum Wien, Gabriele Zuna-Kratky, obwohl ihr Haus keine Subventionserhöhung erhält. Dem Technischen Museum werden mit ausschließlich 285.000 Euro ausschließlich die Gratis-Eintritte für Kinder und Jugendliche refundiert. "Bei uns fällt mehr als die Hälfte der Besucher in diese Gruppe", so Zuna-Kratky. Dass dann vom zusätzlichen Geld nichts bleibt, sieht die Direktorin allerdings pragmatisch: "Die anderen Häuser haben die Erhöhung auch erst bekommen, als sie mit dem Rücken zur Wand gestanden sind. Wir haben eben lange durchgehalten." Mit 2011/12 müsste dann ihr Haus "dran sein".

Sondermittel für große Bauvorhaben

Die großen Bauinvestitionen - "speziell die Kunstkammer des KHM und der Tiefspeicher der Nationalbibliothek" - seien "natürlich nicht aus der Basisabgeltung zu finanzieren", hält Kulturministerin Claudia Schmied fest, "Ich habe daher mit dem Finanzminister Kontakt aufgenommen, um für diese Projekte Sondermittel für Infrastrukturmaßnahmen zu erhalten."

 


© DiePresse.com