Zu sehen sind malerische und grafische Verarbeitungen des "städtischen Rohstoffes" in den heterogenen Konzepten von über 30 Künstlern, unter anderem von Arnulf Rainer, Lawrence Weiner, Ulrich Gansert, Clemens Fürtler, Herwig Zens und Johann Schmied.
Eine neue Wirlichkeit
Die gezeigten Werke aus der Sammlung der Kulturabteilung der Stadt Wien machen "Wien tatsächlich zu etwas anderem: Durch künstlerische Intervention wird eine neue Wirklichkeit geschaffen", heißt es in der Ankündigung der Ausstellung. Die Stadt biete als Kulisse und Lebensraum Anregungen für künstlerische Prozesse, die sich "nicht allein in der vedutenhaften Wiedergabe einer Postkartenwirklichkeit äußern". Fern der bekannten Klischees würden die Motive durch die weniger "besetzten" Orte der Peripherie dominiert.
Die Spannbreite der gezeigten Arbeiten reicht vom "individuellen Erleben expressiv orientierter Künstler" über den Realismus der 70er und 90er Jahre bis zu konzeptuellen Arbeiten. Zu sehen sind unter anderem Arnulf Rainers "Bisamberg", Anna Meyers Eindrücke von der rot gefärbten Secession, Lawrence Weiners Entwurf für den Flakturm im Esterhazy-Park, "In the still of the night" (1991), und Clemens Fürtlers bewegungsorientierte Bilder der Südost-Tangente.
Zivilatorischer Organismus
Die Stadt werde als "zivilisatorischer Organismus", als faszinierende sozio-kulturelle Kulisse oder als Freiheits-bedrohender Moloch gezeigt. Nach Ausstellungen zu Architektur und zum Menschenbild in Wien ist "Der Blick auf Wien" die dritte Ausstellung im "Museum auf Abruf", die sich Wien als "Bühne und ihren Akteuren" widmet.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich.
Rahmenprogramm
Im Rahmenprogramm findet sich u. a. eine Lesung von Ilse Aichinger und Wolf Haas ("Wien. Orte des Verbrechens", 1. 10., 19 Uhr) und ein Konzert von Bernhard Gal, bei dem seine "relisten", elektroakustische Kompositionen, die auf Soundscape-Aufnahmen in Las Vegas, New York, Taipeh und Wien basieren, zu hören sind (9. 7., 19 Uhr).
Tipp:
Der Blick auf Wien. Topografie und Wahrnehmung, 5. Juli bis 12. Oktober, Galerie Museum auf Abruf, 1., Makartgasse 1.
