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Das Periphere, das erst auf den zweiten, dritten Blick
Reizvolle wartet am Rande Wiens auf Besucher. Dort, wo sich ein Stück
Kunst-Zivilisation in die Natur des Augartens ihren Weg gebahnt hat, fragt
"Waste Land" anhand photographischer Arbeiten und Videos nach den
Wechselwirkungen zwischen Natur und Zivilisation. Die Natur hat sich die
Kunst längstens erobert, zu entdecken gibt es kaum mehr etwas, die
Romantik hat sich vor Zeiten schon in der Landschaft verträumt.
Ausgehend von der Landart Robert Smithsons, in Gestalt
seines Filmes "Spiral Jetty" von 1971, eskortiert einen die Schau durch
Wüste und Eis. Sie führt durch öde Gegenden, in die der Mensch, zur
Förderung von Rohstoffen etwa, eingegriffen hat, oder durch Landschaften,
die erst durch Menschenhand öd wurden. Margherita Spiluttini sucht die
Poesie, die besondere Formation in ihren Ansichten von Steinbrüchen. Wie
Stilleben wirken Lois Weinbergers Nahsichten auf Zivilisationsmüll am
Stadtrand von Lissabon, Roman Singer läßt einen Tisch als surrealen
Fremdkörper zwischen Eisschollen treiben. Wie arrangiert wirken dagegen
die Sträucher und Blumen, die Kaucyila Brooke im Griffith Park nahe Los
Angeles photographierte. Die Ansichten sind vielfältig, der Rundgang ist
ein kontemplativer; ein den Naturblick weitender. mus
Bis 24. 2. 2002; Di.-So. 10-18 Uhr.
© Die
Presse | Wien
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