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07.11.2001 - Ausstellung
Landschaftsblick in die Poesie der Peripherie
"Waste Land": Unter diesem Titel unternimmt die Österreichische Galerie im Atelier im Augarten eine Exkursion in Ödlandschaften aus Photographie.


Das Periphere, das erst auf den zweiten, dritten Blick Reizvolle wartet am Rande Wiens auf Besucher. Dort, wo sich ein Stück Kunst-Zivilisation in die Natur des Augartens ihren Weg gebahnt hat, fragt "Waste Land" anhand photographischer Arbeiten und Videos nach den Wechselwirkungen zwischen Natur und Zivilisation. Die Natur hat sich die Kunst längstens erobert, zu entdecken gibt es kaum mehr etwas, die Romantik hat sich vor Zeiten schon in der Landschaft verträumt.

Ausgehend von der Landart Robert Smithsons, in Gestalt seines Filmes "Spiral Jetty" von 1971, eskortiert einen die Schau durch Wüste und Eis. Sie führt durch öde Gegenden, in die der Mensch, zur Förderung von Rohstoffen etwa, eingegriffen hat, oder durch Landschaften, die erst durch Menschenhand öd wurden. Margherita Spiluttini sucht die Poesie, die besondere Formation in ihren Ansichten von Steinbrüchen. Wie Stilleben wirken Lois Weinbergers Nahsichten auf Zivilisationsmüll am Stadtrand von Lissabon, Roman Singer läßt einen Tisch als surrealen Fremdkörper zwischen Eisschollen treiben. Wie arrangiert wirken dagegen die Sträucher und Blumen, die Kaucyila Brooke im Griffith Park nahe Los Angeles photographierte. Die Ansichten sind vielfältig, der Rundgang ist ein kontemplativer; ein den Naturblick weitender. mus

Bis 24. 2. 2002; Di.-So. 10-18 Uhr.



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