Bregenz
(VN-cd) Das Land hat bezüglich seiner Forderungen
an die Berufsvereinigung bildender Künstler Vorarlbergs ein
Schäufelchen nachgelegt. Kulturamtsleiter Werner Grabher verlangt
nun einen Tätigkeitsbericht aus dem hervorgehen soll, inwieweit der
Verband seinen Serviceaufgaben nachkommt.
Noch vor einer Woche gab er im Zusammenhang mit der
bevorstehenden Gründung des Forums "KunstVorarlberg" im Gespräch mit
den "VN" bekannt, dass man der Berufsvereinigung nicht vorschreiben
könne, wie viel in Ausstellungen und wie viel in Serviceleistungen
investiert werde.
"Kein Konflikt"
Um "die Interessen professioneller bildender Künstler zu
vertreten", wurde das erwähnte Forum nun - wie berichtet - definitiv
gegründet. Eine Aktion, die bislang immerhin dazu geführt hat, dass
das Land nun doch genauer wissen will, welche Informationsleistungen
die subventionierte Berufsvereinigung eigentlich übernimmt.
Diese Anfrage bezeichnet Werner Grabher als "normalen
Evaluationsvorgang". Sie sei nicht als "Konflikt" mit der
Berufsvereinigung zu interpretieren, "wir prüfen nur genau nach,
wohin die öffentlichen Mittel fließen".
Die Berufsvereinigung sah sich in der Zwischenzeit bemüßigt, der
Presse via Aussendung mitzuteilen, dass man jährlich einen
Rechenschaftsbericht an Bund und Land liefere und dass es bisher
keine Beanstandungen gegeben habe. Grabher gab dazu bekannt, dass
das eine buchhalterische Auflistung sei, aus der nicht hervorgehe,
welche Aufgaben die Berufsvereinigung für die Mitglieder übernehme.
Versäumnisse
Hinter dieser Abklärung steht die Annahme, dass das
Forum "KunstVorarlberg" gegebenenfalls mit Subventionsforderungen an
das Land herantreten wird. Laut Forum-Sprecherin Lisa Althaus stehe
ein solcher Schritt zur Zeit noch nicht zur Debatte.
Sie sieht das Forum nicht als Gegner der Berufsvereinigung. Dabei
will sie allerdings dezidiert festhalten, dass die Berufsvereinigung
an sich von Seiten des Zentralverbandes verpflichtet wäre, ihren
Mitgliedern beratend mit Informationen zur Seite zu stehen. Dabei
würde aber nicht einmal die vierteljährlich erscheinende
Informationsbroschüre des Verbandes an die Mitglieder
weitergeleitet.
Ein Monopol
Die Berufsvereinigung sei zudem die einzige Stelle in
Vorarlberg, die darüber befindet, wer Künstler ist und wer nicht.
Diese Monopolsituation erachtet Lisa Althaus für diskussionswürdig.
Künstlerhaus Bregenz: Ausstellungen sollten nicht die
einzigen Aktivitäten der Künstlervereinigung sein.