Österreich
Steiermark
| Freitag | 05.10.2001 | 09:18 MET
   
KULTUR - FESTIVAL
 
Überlegungen zum Terrorismus
 
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Gerhard Rühm eröffnete steirischen herbst
In seiner Eröffnungsrede nahm Gerhard Rühm gleich zu Beginn Bezug auf die jüngsten Terroranschläge in den USA. Er stellte sich zwar die Frage, ob er all den Beschwörungen an die Vernunft noch seine eigenen hinzufügen sollte, tat es dann aber doch.
 
  Donnerstag, 04.10.01 
21:09 MET 


 
Es sei klar, dass die Terroristen der Anschläge für ihre Wahnsinnstaten bestraft werden müssten.
 
     
"Das alles ist klar, und wir wissen längst, wie alle wissen, dass Gewalt nur Gegengewalt erzeugt und sich so die Spirale der Gewalt immer höher dreht, darum eine Seite zuerst die Gewalt beenden muss, soll die vorhersehbare finale Katastrophe verhindert werden."
   
  Provokation und Stille
 
     
Provokation kaum mehr möglich
Nach seinen Ausführungen zum Thema Terrorismus ging Rühm auf sein eigentliches Thema, "Provokation und Stille" ein.
 
 
 
     
"Gelungene ästhetische Provokation setzt den Kulturbanausen, den Spießer voraus, der sich eben provozieren lässt. Durch seine habituelle Intoleranz provoziert er geradezu zur Provokation."
   
   
     
Rühm kam aber zum Schluss, dass Provokation heute kaum noch möglich sei, dass man sich vielmehr gegen die Reizüberflutung durch die Unterhaltungsindustrie wehren müsse. Angesichts des gegenwärtigen globalen Ausverkaufs ästhetischer
Maßstäbe und der zunehmenden Neutralisierung zwischenmenschlicher Beziehungen verliere intelligente Provokation zunehmend ihre
kathartische Funktion.
 
 
 
   
  Der Maßstab für Kulturgenuss - ihr Unterhaltungswert
 
     
Alles ist verfügbar
Die Entwicklung zu mehr Toleranz zumindest in unseren Breiten sei zwar erfreulich, berge aber die Gefahr der gesellschaftlichen Indifferenz, der kulturellen Maßstabs- und Kritiklosigkeit in sich.
"In der Epoche des Pluralismus, wo alles verfügbar und fast alles erlaubt zu sein scheint, vermögen Künstler selbst mit extremsten Produktionen und Veranstaltungen kaum noch zu schockieren.

Die gegenwärtige Spaßgesellschaft bewertet Kultur vor allem nach ihrem Unterhaltungswert, ihrer flotten Konsumierbarkeit". Heute müsse man sich weniger gegen dezidierte Gegner moderner Kunst wehren als
vielmehr gegen die "aggressive Vereinnahmung" durch die Massenmedien, resümierte Rühm.

 
 
 
     
Programm des steirischen herbst
     
ForumXtr@ - Gerhard Rühm beim "herbst 2001"
 
 
 
 
[ORF ON Österreich]
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    Kunst plädiert für Gewalt
kombinusvor 9h 23min
Das, was der Rühm da von sich gibt, soll er sich am besten an den Hut stecken. Er demaskiert isch damit auch, indem er zur Gewalt geradezu aufruft. Seinen Senf soll er behalten, und die Kunst soll Frieden stiften nicht Krieg. Das gilt auch für den Juden Rühm. Die glauben, sie können sich alles rausnehmen!

 
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    sag kannst net lesen?
frizzdogvor 8h 1min
du hast ja wohl wirklich keinerlei ahnung! isjaschonbeinah gefährlich, deine mißdeutung! kopfschüttel

 
 
         
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