VN Sa, 13.9.2003

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Kultur 

Das Leben wachrufen

Kaufmanns Rosenbilder in Wien

Wien (VN-fam) "Wieso

Erinnerung ans Leben?

Wozu brauchen wir eine

Erinnerung an etwas, das wir offensichtlich tun?"

Diese Frage stellte Vernissage-Redner Gerhard Frank der Eröffnung der Ausstellung des Schwarzacher Malers und Aktionisten Johannes Kaufmann voran. Eine beachtliche Schar von Kunstfreunden, darunter viele Vorarlberger, kamen zum Auftakt von "sub rosa". Kaufmanns Rosenzyklus ist bis 26. September in der Galerie Artefakt im Palais Ferstel zu sehen.

Eine vitale Erinnerung ans Leben? "Einfach deswegen", so der "Erlebnisdramaturge" und Kulturpädagoge Frank, "weil das Tun, das wir für unser Leben halten, immer weniger mit dem gemein hat, was Leben sein kann. Oder glaubt jemand noch allen Ernstes, dass dieses lächerliche Gerenne und Geraufe, das wir uns gegenseitig jeden Tag aufs Neue liefern, etwas mit diesem einzigartigen Geschenk zu tun hat, das wir vergessener Weise alle in uns tragen?" Genau an dieser Stelle komme Kaufmanns Rosenzyklus ins Spiel. Wie jede Kunst spreche sein duftendes Oeuvre die Einladung aus, "sich zu verlieren", an Picasso erinnernd, der bekanntlich den Betrachter für den wichtigsten Teil seiner Bilder hielt.

Picasso habe wohl dasselbe gemeint: Der Akt des Schauens ist ein Akt der Teilnahme, bei dem man sich im anderen verliert. Frank: "Nur wer sich verliert, kann sich auch wieder finden. Und dabei vielleicht ein anderer werden."

Dies sei Teil der Botschaft, die Kaufmann mit seinen Bildern überbringen möchte. "Dass wir etwas brauchen, das uns von uns selber ablenkt, um das zu entfalten, was sich schlafend in uns verbirgt."

Gerhard Frank und Johannes Kaufmann. (Foto: Muhr)




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