Lustiger Blickfang, Staberl oder Kunst
Aufreger. Die geplante Aufstellung des 90 Meter langen Stahlstabs beim Klausentor sorgt für Diskussionen. Die SN haben Reaktionen eingeholt.
Barbara Haimerl salzburg-Stadt (SN). Gemischte Gefühle weckt die 90 Meter hohe Stahlskulptur des französischen Bildhauers Bernar Venet, die im Mai neben dem Klausentor auf dem Ursulinenplatz aufgestellt werden soll. Nach vier Monaten wird die Salzburg Foundation den „Dirigentenstab“ entfernen.
Von einem spannenden Projekt spricht Hildegund Amanshauser, die Leiterin der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst. „Ich freue mich, wenn Kunst im öffentlichen Raum einen Platz hat.“ In Salzburg sei die Skulptur ein klassischer Aufreger. Amanshauser vertritt die These, dass in Kunstkonflikte andere Konflikte hineinprojeziert werden.
„Die Skulptur schaut lustig aus. Sie wird sicher ein Eyecatcher für diesen toten Raum“, meint Wolfgang Beindl, Eigentümer der Eventlocation Loft am Klausentor.
Es sei schade, dass die Skulptur nur temporär aufgestellt werde, meint Inga Horny, Chefin der Altstadt Marketing GmbH. Es sei interessant, dass erneut der Ursulinenplatz für ein Kunstwerk der Salzburg Foundation ausgewählt worden sei. „Offenbar hat dieser Platz viel Kraft und Spannung.“
Keine Freude mit dem Stab hat Pfarrer Nikolaj Hornykewycz von der St.-Markus-Kirche auf dem Ursulinenplatz. Er habe schon etwas für moderne Kunst übrig, aber der Stahlstab habe keinen Bezug zum Aufstellungsort. „Er passt nicht hierher, vor dem Festspielhaus wäre er besser aufgehoben.“ Ihm reiche der tägliche Anblick der Mozart-Statue von Markus Lüpertz vor der Kirche. „Die Farbe im Gesicht ist schon total abgeblättert. Die Statue schaut aus wie ein halb verfallener dunkler Klotz, den man aus dem Meer gefischt hat.“
Von einer „unmotivierten Aktion“ spricht Axel Wagner, der Präsident des Stadtvereins. Es sei „überflüssig, dieses Stangl aufzustellen“.