Fotogramme als Realevidenz
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
Bis 9. Juni sind in der Galerie Johannes Faber Fotogramme von
Wolfgang Reichmann aus 1998 bis 2001 jenen des surrealistischen Fotografen
Roger Parry von 1929/30 gegenübergestellt. Letzterer arbeitete allerdings
auch mit Collage, weiteren Experimenten und einen Text des Dichters Fargue
("Banalite") illustrierend. Der 1962 geborene Wolfgang Reichmann nennt
seine Serie von Fotogrammen "bilder aus einer evidenz des realen" und
umschreibt damit seine schwierige Technik wochenlanger Belichtung von
Kleiderstücken, Blumen, Fetzen und Spielzeugpistolen auf
lichtempfindlichem Schwarzweißpapier verschiedener Fotofirmen. Nach
diesem Fixieren folgt keine Ausarbeitung, nur ein kompliziertes
Aufkaschieren auf Aluminiumplatte. Die hochempfindliche Oberfläche der
verfärbten Silberschicht erzeugt einen Schein von Malerei - in Details wie
von Aquarell. Doch die Stellen, an denen auch die Feuchtigkeit der
austrocknenden Blumen sichtbar werden wie auch die Regelmäßigkeit der
verschiedenen Lichtdurchlässigkeiten, klären diese erste optische
Täuschung auf. Jedes Fotogramm ist allerdings wie ein Gemälde Unikat
und die Anordnung in Triptychen oder Blöcken bis zu neun Teilen macht eine
weitere Faszination dieser Arbeiten aus.
Erschienen am: 23.05.2001 |
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