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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
03. November 2009
15:01 MEZ

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www.kunsthallewien.at

 
Hommage an das Medium Video
Direktor Matt: Ausstellung zeige "Qualität und Kraft der jungen österreichischen Videokünstler" und wird 2010 international präsentiert

Wien - "Eine Hommage an das Medium Video" zeigt die Kunsthalle Wien von morgen, Mittwoch, bis 10. Jänner 2010: "Videorama" vereint Arbeiten heimischer oder in Österreich lebender Künstler aus den vergangenen zehn Jahren. Die Videokunst habe "immer noch nicht den Stellenwert, der ihr längst gebührt", sagte Kunsthallen-Leiter Gerald Matt am Dienstag bei einer Presseführung. Die Ausstellung wird in Folge auch an einem starken Dutzend Schauplätzen international gezeigt, darunter das Österreichische Kulturforum New York.

Bandbreite der Arbeiten

"So viel Strom ist hier noch nie durch die Leitungen geflossen", spricht Kuratorin Angela Stief den hohen technischen Aufwand für die Präsentation der Videoarbeiten an. Die Auswahl der Videos (die schwerpunktmäßig aus den vergangenen zehn Jahren stammen) für die Schau erfolgte dabei durch den Blick von außen: Internationale Kuratoren haben die gezeigten Arbeiten ausgewählt, das formale Spektrum reicht von Animation über Dokumentation bis zur Arbeit mit Found Footage. Die Videos u.a. von Walter Seidl, Thomas Draschan, Mara Mattuschka/Gabriele Szekatsch, Stermann&Grissemann, Erwin Wurm und Franz Schubert ("der heißt wirklich so", so Stief) ließen sich inhaltlich unter Begriffe wie Absurdität, Exzentrik und Nonsens-Logik klassifizieren, sagte die Kuratorin.

Qualitative Arbeiten

"Videorama" soll dem "Klischee" widersprechen, dass Videos "langatmig, fad, zeitraubend" seien, so Matt. Dennoch fällt es leicht, sich in den zahlreichen Monitoren bzw. Projektoren-Bildern auch längere Zeit zu verlieren: Die Arbeiten seien oft "überraschend und humorvoll" und zeugen von einer "Freude am Fabulieren". Die Ausstellung sei sowohl eine Hommage an "die Qualität und Kraft der jungen österreichischen Videokünstler" als auch an die "Pionierleistung" der Ursula Blickle-Stiftung, die eine Kunstform fördert, "die es nicht leicht hat", sagt Matt. Am morgigen Mittwoch wird im Kunsthallen-Untergeschoß die Ausstellung mit den nominierten Arbeiten zum heurigen "ursula blickle videopreis" eröffnet, der jährlich an Studenten der Universität für angewandte Kunst Wien vergeben wird.

Die Kooperation zwischen Kunsthalle und der Angewandten bedeute, "zwei Kraftfelder füreinander arbeiten zu lassen", sagte Angewandte-Rektor Gerald Bast. "Gerade die Videokunst" habe derartige Synergien "dringend nötig", so Bast. "Videorama" wird 2010 u.a. in China, Israel, Indien und Polen gezeigt. Die österreichischen Videos weisen drei Spezifika auf, die jedenfalls in den USA auf Interesse stoßen, sagte der Leiter des Österreichischen Kulturforums New York, Andreas Stadler: "Das Subversive, das Absurde und die ständige Suche nach Form." (APA)

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