Ulrike Truger richtet ihren Giganten auf.
Wien - Die Bildhauerin Ulrike Truger hat am Dienstag ihr 16 Tonnen schweres Kunstwerk "Gigant" zur Mahnung an die Menschenrechte neben dem Musikverein aufstellen lassen. "Wenn es jetzt aufgestellt wird, dann wird es rechtswidrig aufgestellt", hatte zuvor ein Sprecher des zuständigen Stadtrats Michael Ludwig betont und gegebenenfalls eine Entfernung in Aussicht gestellt. "Das Risiko gehe ich ein", stellte Truger klar.
Stenzel wieder um Optik besorgt
"Jedes Verfahren, das jetzt kommt, dauert wieder", zeigte sich die Bildhauerin zuversichtlich, dass ihr sechs Meter hoher Carrara-Block - ihr bisher größtes Werk - nicht so bald abtransportiert wird. Auch habe sie weiterhin die Hoffnung, dass sich City-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel eines Besseren besinne, wenn sie das Kunstwerk in natura sehe: "Vielleicht hat sie dann auch nichts mehr dagegen."
Stenzels Einspruch ist für die Verzögerung beim Genehmigungsverfahren verantwortlich. Gegenüber dem "Kurier" betonte die Bezirkschefin: "Bei allem Respekt vor Frau Truger und ihren Arbeiten, hier will sie für ihre Subventionsgeber einen politischen Nebeneffekt erzielen." Stenzel fürchtet um die Sichtachse auf den Musikverein.
Die Bezirkschefin habe ihr nun den Stephansplatz als Alternativstandort angeboten, berichtete Truger: "Das ist kein geeigneter Platz." Schließlich müsse ihre Werk sonst mit dem Stephansdom konkurrieren. Auch der Idee, den Stein im ebenfalls am Karlsplatz gelegenen Resselpark aufzustellen, kann die Künstlerin nichts abgewinnen: "Ich will einen Standort, der im gesellschaftlichen Geschehen ist, keinen Park."
Sie habe deshalb nicht auf das Ergebnis des laufenden Genehmigungsverfahrens warten wollen, da dies noch ewig dauern könne, unterstrich Truger. Außerdem sei ihr Werk ohnedies als temporäre Installation gedacht. Im April soll der Stein verkauft werden und an einen permanenten Standort übersiedeln.
Offizielle Präsentation
Zunächst ist jedoch für Mittwoch um 18.00 Uhr eine offizielle Präsentation von "Gigant Mensch Macht Würde" mit dem Schriftsteller Martin Pollack angesetzt. Sie wolle mit der Skulptur gegen die zunehmend menschenverachtende Politik und das verhärtete gesellschaftliche Klima Österreichs protestieren, so Truger.
Bei der Baupolizei verweist man auf die Einwände des Bezirks, weshalb man keine Genehmigung ausstellen habe können. Im Falle eines Alternativstandortes müsse es ein neues Verfahren geben. Klar sei aber auch: "Wir sind bestrebt, zu einer raschen Lösung zu finden." (APA)
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"Stenzel
wieder um Optik besorgt". Ich bin dafür, die Innenstadt zuzusperren und
eine Mauer drumherum errichten (wir fragen die Deutschen oder die
Israelis, haben ja beide Ahnung davon) und dann noch eine Plastikfolie
drüber, damit ja nicht irgendwas schmutzig gemacht wird. Da drinnen
darf dann die Fr. Stenzel herrschen und sich um die Optik sorgen. Sie
wird aber die Einzige sein.
1) "Künstler" brauchen sich nicht um Genehmigungen etc. zu scheren...
2) Jeder kann was, wann immer und wo immer im öffentlichen Raum hinstellen - öffenticher Raum gehört allen - auch der Frau T.
3) Frau T. wird uns noch viele Steine irgendwo hin stellen, weil sie noch so viel zum einmahnen hat...
4) jetzt wird's viele geben, die glauben, das alles ist mein Ernst...
Wenn Frau T. ihr "Kunstwerk" als Demonstration sieht - dann muss
sie riskieren, dass die Baupolizei kommt und zu einer Truppe 48er
schlicht "Räumen!" sagt...
mit
in Besitz nehmen, also einen Zaun aus 4 Steher und 10 m Seil rundherum
errichten. Dann nimmt sie den Grund in Besitz und es gehts nur langsam
über Gericht, das Ganze von dort zu entfernen.
In den Siebziger Jahren hat ein Familienvater mit seiner Familie am
Rathausplatz ähnliches gemacht und dort in einem Zelt gewohnt. Haben
ihn nicht so einfach weggebracht und um das Ganze zu beschleunigen hat
er die geforderte Gemeindewohnung bekommen.
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