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Friedrich Kiesler-Preis für Heimo Zobernig

19.10.2010 | 09:49 |  (DiePresse.com)

Der gebürtige Kärntner erhielt die mit 55.000 Euro dotierte Auszeichnung für Architektur und Kunst. In der Kiesler Stiftung Wien läuft dazu die Ausstellung "Heimo Zobernig _ Dramadisplay".

Dem gebürtigen Kärntner Heimo Zobernig wurde am Montag im Rahmen eines Festaktes in Wien der mit 55.000 Euro dotierte Friedrich Kiesler-Preis für Architektur und Kunst 2010 verliehen. Der 1958 in Mauthen geborene Künstler ist seit 2000 Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und arbeitet nicht nur mit Skulpturen, Film, Minimal Art, Konzeptkunst und Design, sondern auch architektonisch.

Zeitgleich Ausstellung eröffnet

Überreicht wurde die Auszeichnung von der Sektionschefin des Kunstministeriums, Andrea Ecker, die Laudatio hielt Moritz Küng, Vorsitzender der Jury des Kiesler-Preises 2010. Im Anschluss an die Ehrung wird in der Kiesler Stiftung Wien die Ausstellung "Heimo Zobernig_Dramadisplay" eröffnet, die bis zum 12. November zu sehen sein wird.

Kunstministerin Claudia Schmied (SPÖ) zeigte sich erfreut, dass Zobernig "als erster Österreicher den Friedrich Kiesler-Preis erhält". Den Namensgeber der Auszeichnung (1890-1965) und den diesjährigen Preisträger verbinde "das Denken und Handeln über Grenzen hinaus".

"Werke decken Unvorhergesehenes auf"

"Heimo Zobernigs künstlerische Konzeptionen, die vom Bildnis über die Fotografie und Videoproduktion bis hin zur plastischen Gestaltung und Rauminstallation reichen, decken auf subtile Weise Unvorhergesehenes auf", so die Ministerin.

Zobernig stellte in den vergangenen drei Jahrzehnten unter anderem im MAK Wien und in zahlreichen Galerien in Deutschland, Japan und Portugal aus. Im Wiener Mumok gestaltete er 2002 einen weißen, fensterlosen Kubus als "Brücke" über die Eingangshalle.

Zuletzt war seine Installation "Black Cube, 2010" im Juni vor dem Eingang der Kunstmesse "Art 41" in Basel zu sehen. Zobernig studierte von 1977 bis 1980 an der Akademie der bildenden Künste Wien und darauffolgend bis 1983 an der Hochschule für angewandte Kunst Wien. 1994 bis 1995 hatte er eine Gastprofessur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg inne, 1999 bis 2000 ebenso für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste in Frankfurt/Main.

"Hervorragende Leistungen in Architektur und Kunst"

Die Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung vergibt den Preis "für hervorragende Leistungen im Bereich der Architektur und der Künste, die den experimentellen und innovativen Auffassungen Friedrich Kieslers und seiner Theorie der 'correlated arts' entsprechen".

Der Fachjury gehörten neben dem Schweizer Küng in diesem Jahr noch der britische Architekt Tony Fretton, Francesca von Habsburg, "ArchiLab"-Mitbegründer Frederic Migayrou und die iranische Architektin Nasrine Seraji an. 2008 ging die Auszeichnung an den japanischen Architekten Toyo Ito.

 


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