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Galerie in Brünn zeigt Werke des Malers Capek

Interesse für das Primitive

Von Nina Schedlmayer, Brünn
Die Mährische Galerie in Brünn zeigt noch bis zum 23. Mai einen Teil des Werkes des tschechischen Malers Josef Capek: Objekte der Populärkultur stoßen auf jene Zeichnungen und Gemälde Capeks, die zwischen 1914 und 1924 entstanden sind.

300 Jahre Wiener Zeitung! "Der Maler von Ladenschildern porträtiert die Welt nicht von außen, und er gibt kein optisches Abbild eines Modells, wie es ihm präsentiert wird, wieder. Stattdessen ruft er es aus dem Gedächtnis auf, aus einer Myriade von (.) Erfahrungen, aus einer synthetisierten Vielfalt."
Als der tschechische Maler Josef Capek dies 1920 in seiner Aufsatzsammlung "Nejskromnejsi Umeni" ("Die einfachste Kunst") schrieb, war er gerade am Zenit seines künstlerischen Schaffens. Als einer der bedeutendsten Vertreter der tschechischen Avantgarde orientierte er sich zunächst wie seine Kollegen Antonín Procházka, Emil Filla und Vaclav Špála am französischen Kubismus — um später einen sehr eigenwilligen Weg zu gehen.
Mit Picasso und anderen teilte Capek, dessen Bruder Karel als Schriftsteller berühmt wurde, sein Interesse für das "Primitive", das Einfache und Periphere. Die oben erwähnte Publikation widmete er der Kunst der Schildermaler, der Illustrationsgraphiker, der Plakatmaler und der Porträtfotografen, die seine eigene beeinflussten.

Periode 1914-24

Die Mährische Galerie in Brünn zeigt — nur noch bis 23. Mai — einen Teil seines Werks unter dem Blickwinkel dieser theoretischen Schriften. Objekte der Populärkultur — vom Abenteuerbuch über die Illustrierte bis hin zu einem ausgestopften Hahn — stoßen auf Capeks Zeichnungen und Gemälde, die zwischen 1914 und 1924 entstanden sind: zarte, pastellig aquarellierte Tuschezeichnungen von fragilen Frauenbüsten stehen kräftig konturierten Gemälden von markigen Männerköpfen gegenüber. Die Gestalt wird dabei meist auf ein geometrisches Grundgerüst reduziert. Die Objekte in späteren Gemälden sind teilweise verflacht dargestellt, Perspektiven nicht korrekt konstruiert: hier trifft sich Capek mit der von ihm verehrten "niedrigen" Kunst.

Huren und Säufer

Trotz ihrer dunkelbunten Dämmrigkeit scheint von manchen Bildern ein geheimnisvolles, magisches Schimmern auszugehen: wie von hinten beleuchtet wirken die jämmerlichen Säufer und die traurigen Huren, die Capek vor allem um 1917 malt. Zur gleichen Zeit entstehen allerdings auch helle, färbige Bilder von Matrosen, Schwimmern oder Athleten: unterschiedliche Stile für verschiedene Themen.
Bis 1939 konnte Capek noch arbeiten — dann erlitt er das gleiche Schicksalwie viele seiner Mitstreiter. Er starb 1945 in Bergen-Belsen.



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Josef Capek - Nejskromnejsi Umeni Moravska Galerie, Moravské námestí 1a, 662 26 Brno

Öffnungszeiten: Mi., Fr. bis So. 10 bis 18 Uhr, Do. 10 bis 19 Uhr. Noch bis zum 23. Mai.

Erschienen am: 19.05.2004

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