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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
29.06.2004
19:11 MEZ
Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste - Prospekt- hof
Lehárgasse 6
nur noch bis Mittwoh (30.6.), 16-20 Uhr
 
Foto: Akademie der bildenden Künste
In der Studienrichtung "Fotografie und Kunst" realisiert: der Film "Coffee or Tea" von Christina Tsilidis.

* * *


85 Diplomanden der Universität für angewandte Kunst Wien und 118 Diplomanden der Akademie der bildenden Künste Wien stellen noch bis Mittwoch (30.6.) ihre künstlerischen Abschlussarbeiten in den Räumen der Universitäten aus. Zum Thema:

"Angewandte Bildfindungen"
Diplomausstellung an der Angewandten

"Der Betrachter im Schussfeld"
Fokus auf das Diplomprojekt von Ernst Logar

Jung, kritisch und medienbewusst
Diplomausstellungen an der Bildenden: Repräsentativer Querschnitt im Semperdepot, am Schillerplatz und in den Bildhauerateliers zu sehen

Wien - Mit mehr als hundert Abschlussarbeiten, die im Semperdepot, am Schillerplatz und in den Bildhauerateliers im zweiten Bezirk präsentiert werden, zeigt derzeit (neben der Angewandten) auch die Akademie der bildenden Künste einen repräsentativen Querschnitt des künstlerischen Schaffens ihrer AbsolventInnen, die sich demnächst am freien Markt beweisen werden müssen.

Vielen dürfte dies nicht so schwer fallen, beweisen viele Arbeiten doch nach jahrelanger Konzentration einen extrem professionellen Umgang mit den Medien. Dass deren Erweiterung für die Studierenden längst zum Standard geworden ist und aktuelle sozialpolitische Themen Eingang in alle Studienrichtungen gefunden haben, ist in vielen Arbeiten evident.

Betsabeh Aghamiri thematisiert in ihrer Videoinstallation die juristischen Rechte und Pflichten muslimischer Frauen, die im Koran gleichberechtigt beschrieben, erst später zuungunsten der Frauen ausgelegt wurden. Gian Luca Faccio fokussiert in seinen Fotoarbeiten den Nahostkonflikt, und Marika Rákóczy konzentriert sich auf den Ungarnaufstand, der anhand historischer Dokumente kritisch reflektiert werden kann.

Christoph Bruckner, Judith Horvatis und Johannes Hierzenberger schließen mit ihren Arbeiten die Klasse "Kontextuelle Malerei" von Muntean und Rosenblum ab, und die Studierenden von Peter Kogler zeigen ihre Abschlussarbeiten im Erdgeschoß des Semperdepots. Dass die neuen Medien dort erstaunlich reduziert und wohl überlegt eingesetzt werden, spricht jedenfalls für die Akademie, die einen relativ offenen Umgang mit den medialen Vorgaben der Studienrichtungen zu pflegen scheint.

Von einer avancierten Kunstausbildung erzählen nicht zuletzt die Diplome in den etwas abgelegenen Bildhauerei-Ateliers, die ebenfalls Beachtung finden sollten. (cb/DER STANDARD, Printausgabe, 30.6.2004)


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