Belvedere in voller Blüte

19. Jänner 2010, 17:53

Massiver Einbruch bei den Besucherzahlen aus dem Ausland

Wien - Die Finanzkrise und - damit einhergehend - der Rückgang beim Tourismus machten Agnes Husslein, der Direktorin des Belvedere, einen Strich durch die Rechnung: Die Zahl der Besucher aus dem Ausland sank 2009 gegenüber dem Rekordjahr 2008 um 18,46 Prozent von 498.417 auf 406.398. Eine nochmalige Steigerung der Besucher aus Österreich konnte diesen Einbruch nicht ausgleichen: Die Gesamtbesucherzahl fiel um 6,77 Prozent von 807.283 auf 752.588.

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Dennoch konnte Agnes Husslein bei ihrer Bilanzpressekonferenz am Dienstag (nach drei Jahren Wirbelwind) mit beeindruckenden Zahlen aufwarten: Der Eigendeckungsgrad wurde auf 56,2 Prozent gesteigert, die Besucherzahl beinahe verdoppelt. Dies gelang u.a., weil das Untere Belvedere, in das sich zuvor nur Fans verirrt hatten, zu einem Forum für Wechselausstellungen umgebaut wurde.

Mit Genugtuung stellte Husslein fest, dass sie ihr Versprechen ("Das Belvedere blüht auf" ) gehalten habe: Alle Teile des Belvedere (inklusive Orangerie) sind zugänglich, das Research Center wurde eröffnet. Die Sanierungsarbeiten aber dauern an: Derzeit wird das Foyer des Oberen Belvedere, die Sala Terrena, von Einbauten befreit und restauriert. Im Kavalierstrakt (an der Prinz-Eugen-Straße) entsteht ein neues Besucherzentrum.

Zudem wird im Frühsommer die erste Phase der 20er-Haus-Revitalisierung abgeschlossen sein. Husslein ist zuversichtlich, den Pavillon Ende 2011 eröffnen zu können - auch wenn die Finanzierung für die Inneneinrichtung (Kosten: etwa 8,5 Millionen Euro) noch nicht gesichert ist. (trenk/DER STANDARD, Printausgabe, 20. 1. 2010)

druckenweitersagen:
19.01.2010 18:39

Wie schlecht die Direktoren mancher Museen sind, sieht man immer erst, wenn der/die NachfolgerIn es dann soviel besser macht.

Während der Amtszeit fehlt eine vergleichende Evaluierung der Organisationsentwicklung (und Gott bewahre, vielleicht sogar mit dem Ausland) völlig. Die Kunstkritik sieht das nicht als ihre Aufgabe, Hauptsache es gibt ab und zu eine nette Ausstellung.

Und eine steuernde oder gar fordernde Museumspolitik gibt es nicht, da hat sich seit Gehrer leider nicht viel verändert.

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