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Fünf kritische Punkte zum Linz09-Start

Seit drei Wochen schimmert Linz als europäische Kulturhauptstadt. Ausverkaufte Häuser, Verwirrung beim Kartenkauf und eine wild diskutierte Ausstellung prägten die Startphase. Linz09-Intendant Martin Heller, sein Stellvertreter Ulrich Fuchs und Linz09-Geschäftsführer Walter Putschögl rekapitulieren die Geburt einer Kulturhauptstadt.

1War es ein Fehler, Produktionen wie die Schauspieloper „Fouché“ (Posthof/vier Aufführungen) oder „Das Buch der Unruhe“ (Hafenhalle/drei Aufführungen) trotz guter Auslastung nicht öfter zu spielen?

Fuchs: In der Nachbetrachtung könnte man es so sehen, aber es war ein Risiko, das Kulturhauptstadtjahr mit diesen Produktionen zu eröffnen. Glücklicherweise hat es funktioniert, und es ist besser, wir hatten wenige Vorstellungen, die knallvoll waren, als dass sich die Besucher beim sechsten oder siebenten Abend schon aussuchen können, wo sie liegen möchten.

2 Die heimische Hotellerie bewertet Linz09 bisher noch nicht einstimmig als Erfolg. Für wann erwarten Sie die großen Touristenströme?

Putschögl: Im Jänner und Februar sind viele auf Skiurlaub, das haben wir einkalkuliert. Der echte Städtetourismus setzt traditionell im März ein. Wir spekulieren damit, dass Linz dann noch besser gebucht sein wird. Aber schon im Dezember haben wir gegenüber dem Vorjahr ein Nächtigungsplus von 8,7 Prozent bewirkt.

3 In der Reiseberichterstattung schrieben internationale Medien Hymnen über Linz, warum fiel die Bewertung des Kulturangebots eher durchschnittlich aus?

Fuchs: Es stimmt, dass es hymnische Reiseberichte gegeben hat, obwohl ich die Glaubwürdigkeit solcher Texte in Frage stelle, weil es auch in renommierten Zeitungen nur ausgezeichnete Destinationen gibt. Die Bewertung des Kulturangebots war aber keineswegs durchschnittlich. Die Ausstellung „Best of Austria“ wurde sehr kritisch gesehen, aber ,Fouché’ oder die Ausstellung ,Kulturhauptstadt des Führers’ wurden sehr gelobt.

Heller: Mit „Best of Austria“ gibt es zum Glück eine Ausstellung, über die gestritten wird, das haben wir uns gewünscht. Eine Kulturhauptstadt muss auch Diskussionen über Kunst auslösen. Allerdings hat sich Linz in der Vergangenheit schon schwergetan, in Wiener Medien unterzukommen, und auch dort – nicht nur international – ist man jetzt vertreten.

4Sind die Probleme beim Kartenverkauf im Internet behoben und entspricht der bisherige Absatz dem Finanzplan?

Putschögl: Wir sind all diesen Problemen nachgegangen und haben sofort reagiert. Es ist jetzt reibungslos möglich, sowohl Karten im Internet zu kaufen als auch welche zu reservieren. Bis jetzt haben wir 3960 Linz09-Insider-Karten (Jahreskarte, Anm.) abgesetzt, der gesamte Ticketing-Umsatz beläuft sich bisher auf rund 140.000 Euro, das entspricht voll unseren Erwartungen. Im Gesamtbudget waren die Eintrittskarten ursprünglich mit zwei Prozent – also mit rund 1,4 Millionen Euro – vorgesehen. Wir liegen gut im Plan.

5 Es hat den Anschein, als sei Linz09 bei der eigenen Gastronomie noch nicht angekommen. Viele hatten zum Jahreswechsel geschlossen, viele an den Sonntagen, wie ist das zu ändern?

Heller: Da mag auch mitspielen, dass die Wirte nicht gleich daran geglaubt haben, dass so viele Menschen in die Stadt kommen. Die steigende Nachfrage wird das regeln.

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