Götz Bury: Präsentation Sebastian Weissenbacher. 10.1999 Sebastian Weissenbacher, geboren 1959 in Eggenburg/NÖ, lebt seit 1961 in Wien. Schon während des Studiums bei Max Weiler und Arnulf Rainer (Akademie der bildenden Künste 1979-84) entwickelte er die für ihn sehr typische Bildsprache. Zunächst schuf er allerdings Unfall- und Katastrophenbilder, die insbesondere bei Arnulf Rainer großen Anklang fanden. Ganz im Gegensatz zu den nachfolgenden Bildserien mit den wohlvertrauten, lebensfrohen Quietschtiermotiven, die uns in ihrer Farbigkeit aus der Leinwand entgegenzuspringen scheinen, oder einfach nur anglotzen. Poppige Motive aus der Welt der Kinderspielzeuge, der Welt der Plastikcowboys, Dinosaurier, Schweinchen und Schmusepüppchen. Ein Kindheitstraum, der kein Ende findet, ein kleines privates Disneyworld, ein Idyll im Hosentaschenformat. Diesem Bildschaffen liegt eine besondere Sammelleidenschaft zugrunde, die sich auf alle Arten von Plastikspielzeugfigürchen konzentriert. Daraus entstand ein ganzes Archiv, das jedes Kleinkind vor Neid erblassen lassen könnte. Aus diesem Archiv rekrutiert er, mit fachmännischem Blick, seine Bildfiguren. Nach dem Studium arbeitete Sebastian Weissenbacher jahrelang als Bühnenmaler bei einer renomierten Wienerneustädter Firma. Dort wirkte er an vielen Produktionen aller großen Theater und Opernhäuser mit. Aus dieser Zeit stammt auch eine Professionalität in der Herstellung seiner Bilder, wie man sie nicht allzu häufig findet. Die gekonnte Malerei und die präzise Konstruktion, ganz im klassischen Sinne, steht ganz im Gegensatz zu den fast amerikanisch kitschig anmutenden Bildwelten, die auf den Arbeiten erscheinen. Vielleicht ist dies auch in Zusammenhang mit einem längeren USA-Aufenthalt zu sehen. In der Grellfarbigkeit und kitschigen Verspieltheit gehen sie jedenfalls weit über das hinaus, was hierzulande gemeinhin als schön und kunstvoll empfunden wird. Seit Mitte dieses Jahres ist er Präsident des Berufsverbandes bildender Künstler Östereichs. An der Gründung der Künstlergruppe "Die halbe Wahrheit" ("Was uns verbindet, ist die humorlose Haltung gegenüber dem Ernst") war er maßgeblich beteiligt. Hier widmet er sich, wie zum Ausgleich, vorwiegend Fragen des Unernsten, und ist mit röhrenden Hirschlein im Walde und anderen eigenartig gepunkteten Tierchen zu sehen. Götz Bury Aktuelle Ausstellung: "Drehbare Handlungsfelder. Venedig in Wien 1999" Skulpturengarten auf der summer-stage, Rossauer Lände. Noch bis 31. 10., ganztägig geöffnet