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Sybille Loew. jetzt jetzt jetzt

07.10.2017 - 31.01.2018

Dompfarre St. Stephan, Wien / Österreich
Erzbischöfliches Dom- und Diözesanmuseum, Wien / Österreich

Installation in der Barbarakapelle im Stephansdom

Ein schmales Lichtband umspannt die Wände der Barbarakapelle an der Ostseite des Nordturmerdgeschosses im Stephansdom: „jetzt jetzt jetzt“ ist darauf gestickt. Die 30 Meter lange Installation Sybille Loews wirkt wie eine zarte Wegmarkierung; die Satzfetzen, die sich zwischen die ständige Wiederholung des Worts „jetzt“ mischen, locken zum Lesen und Fortbewegen entlang des Bandes. Der Text selbst unterstreicht das Verweilen im Moment. So entsteht ein kontemplativer Raum, in dem Reflexion und Meditation möglich sind.... Die ständige Wiederholung des Gleichen evoziert unablässiges religiöses Gebet oder versunkene Kunstbetrachtung.

Die temporäre Installation Sybille Loews spricht eine Einladung zur Kontemplation aus. Die Künstlerin, Theologin und Kunsttherapeutin widmet sich in ihrem Werk der Auseinandersetzung mit Räumen. Dazu nutzt sie vor allem die Darstellung des Wortes, das sie im Raum einfühlsam und wirkungsvoll zur Geltung bringt. Mit diesem Ansatz steht sie in einer Tradition mit Künstlerinnen und Künstlern wie Jenny Holzer oder Lawrence Weiner, die das Wort in der Gegenwartskunst zum souveränen Bedeutungsträger erhoben haben. Gerade im Kontext eines Ortes wie des Stephansdoms, der als Kunstraum eine Vielzahl von Bildwerken in sich trägt, wirkt der Fokus auf Wort und Schrift als Erweiterung und Ergänzung: Neben den vielen Inschriften des Doms steht die Installation Loews als eigenständiges Kunstwerk, das Bilder und Skulpturen poetisch um eine Stimme erweitert. Durch die Aufstellung in der Barbarakapelle als Gedenkstätte für die Opfer und den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erhält das „jetzt“ eine ethische und politische Dimension, nämlich die der Notwendigkeit, „jetzt und hier“ Handlungen zu setzen. Die von der Künstlerin als Stickerei ausgeführte Schrift macht den Prozess der Entstehung greifbar: Der Vorgang und die dabei verstreichende Zeit manifestieren sich durch das Material.

Die Arbeit „jetzt jetzt jetzt“ macht in einem Sakralraum ein Konzept räumlich erfahrbar, das im Museum durch Bilder und Objekte Ausdruck findet: das Ringen des Menschen um existenziellen Ausdruck mit Wort und Schrift.

[Quelle: http://www.dommuseum.at/]

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last modified at 08.01.2018


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