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Lukas Marxt. From Light to Cold

Einladung: Lukas Marxt. From Light to Cold / Kamen Stoyanov. Restless. 2016

05.11.2016 - 17.12.2016

das weisse haus, Wien / Österreich

„From Light to Cold“
In seinen Video-Arbeiten setzt sich Lukas Marxt mit verschiedenen Zeitlichkeiten, Randzonen und mit künstlerisch-kontemplativer Beobachtung auseinander. Auf seinen Reisen macht sich der Künstler auf die Suche nach Spuren in der Landschaft bzw. schreibt selbst welche ein. Die Entdeckungen werden dabei in eine filmische Sprache versetzt.

Über die Betrachtung der Arbeit „High Tide“ schreibt Alejandro Bachmann: „Der unfassbaren, düsteren Eleganz dieses schwappenden und dröhnenden Landschaftsgemäldes – der Bewegung der Wellen, des Kreisens der Vögel, des Hebens der Wolkendecke – folgt eine wie mit Pinsel gezogene Kreisfahrt, die von all dem erzählt, was wir im Blick auf das statische, schneidend präzis kadrierte Gesteinsmassiv schon vergessen hatten – der Welt jenseits des Bildes....“

Von der spürbaren Kälte führt eine weitere Arbeit in die karge Wüste, die von Shahin Zarinbals beschrieben wird: „In der Videoarbeit “Circular Inscription” filmt Lukas Marxt [...] aus einer Distanz heraus, in der das Fahrzeug bereits im ersten Moment seines Erscheinens die Landschaft merkwürdig umkrempelt und dominiert. Das Wechselspiel der Dominanz zwischen der kargen, verlassenen Natur und den tranceartigen, kreisenden Bewegungen des Autos läutet eine neue, beschleunigte Zeitempfindung ein. In präzisen, automatisierten Bewegungen, durch die sich das [...] unbemannt scheinende Fahrzeug immer tiefer und breiter in die Natur einschreibt, macht es sie zur Leinwand seines Machwerks. Der Arbeit wohnt eine irritierende Zeitlichkeit inne, die den Landschaftsbezug des Betrachters und die Konstellation zwischen den Akteuren neu formiert.“

Bei „Cape Ground“ untersucht der Künstler Teile des Bosporus. Die Bewegung und das Geschehen an der innereurasischen Grenze lösen in ihm eine Faszination aus.
In Anlehnung an eine Studie, nach welcher der Bosporus innerhalb geologischer Zeiträume immer wieder seine Strömungsrichtung veränderte (umkehrte) und nach wie vor in zwei entgegengesetzte Strömungsrichtungen fließt, bezieht sich Lukas Marxt in „Cape Ground“ auf die Meeresenge mit seiner binären Strömung als eine Metapher für das binäre Verhältnis zwischen Kultur und Natur.
Ein Aufeinanderprallen…
„Cape Ground“ zeigt Windows 95-Desktop-Landschaften durchdrungen von hochschießenden Wolkenkratzern, eingenommen von Hyper-Gentrifizierungsprozessen und das vertraut beruhigende Grün der Weide, das zu einem Anbaufeld für die Massenproduktion von Lebensmitteln mutiert ist.
Ein Aufeinanderprallen…
und zugleich liegt darin etwas Hypnotisierendes (Faszinierendes).
Verzaubert vom Schwanken der digital herangezoomten Landschaft, wird der Betrachter dazu eingeladen sich durch die abstrakten Formen treiben zu lassen, sinnierend über Ideen von Dimension, Beziehungen zwischen Nahe und Ferne, Einbeziehung und Losgelöstsein, Romantik und Realität.
Um diese Dichotomie hervorzuheben setzt Lukas Marxt die Konstruktion der kontroversen Yavuz Sultan Selim Brücke - ein symbolisch aufgeladener Begegnungsort zwischen Asien und Europa - als das Leitmotiv seiner Videoarbeit ein.
(Vanja Smiljanic’)


[Quelle: dasweissehaus.at]

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last modified at 15.01.2018


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