Database > Exhibition / Event > G.R.A.M. TOUCHDOWN

G.R.A.M. TOUCHDOWN

17.02.2018 - 31.03.2018

Kunsthaus Nexus, Saalfelden / Österreich

Das Grazer Künstlerkollektiv G.R.A.M. wurde 1987 in Graz von Günther Holler-Schuster, Ronald Walter, Armin Ranner und Martin Behr gegründet; es agiert seit über zehn Jahren als Künstlerduo (Behr und Holler-Schuster). G.R.A.M. hat für die Kunsthalle Nexus ein Konzept entwickelt, das die architektonische Besonderheit des Ausstellungsortes, den Blick von der Galerie in den Hauptraum, aufgreift. Bei den Projekten von G.R.A.M. handelt es sich grundsätzlich um Reenactments bereits bestehender Bilder oder Aktionen anderer KünstlerInnen, Szenen aus Found Footage-Filmen oder auch Alltagsgeschichten....

Die Installation in der Kunsthalle Nexus basiert auf der Aktion „der fenstersturz einer küchenkredenz aus dem 4. Stock“ von G.R.A.M. 2015. Diese bezieht sich auf eine nicht realisierte, nur schriftlich fixierte Materialaktion des Wiener Aktionisten Otto Mühl, die dieser 1963 in Wien in seinem Atelier in der Perinetgasse durchführen wollte. Er hatte beabsichtigt, eine mit Marmelade, Eiern, Mehl, Geschirr und Küchengeräten gefüllte Kredenz aus dem vierten Stock auf die Straße hinunterzuwerfen und sie unten mit der Hacke zu bearbeiten. Diese Aktion wurde von G.R.A.M. in der Afritschgasse in Graz umgesetzt und in einem Video festgehalten. Das Auftreffen der Kredenz und ihrer Inhaltsstoffe auf der Straße hatte ein abstraktes „Materialbild“ geformt, das fotografiert wurde und nun in der Kunsthalle als ca.120 qm großes Foto auf dem Boden platziert wird. Die Relikte der zerstörten Kredenz, die wie abstrakte kleinformatige Gemälde wirken, aber Fakes sind, da sie nicht im traditionellen Sinn gemalt wurden, werden dennoch wie kostbare Ausstellungsstücke präsentiert, um damit die teilweise übertriebene museale Aufbewahrungskultur kritisch zu hinterfragen.

Die Installation, die der Soundkünstler, Musiker und Komponist Josef Klammer mit einer speziellen akustischen Ebene – Geräusche, die auf einem Küchenkasten und dessen Inhalt basieren – vollendet, versteht sich als Statement bzw. als Befragung des Mediums „Malerei. Die Künstler, die ursprünglich mit Malerei begonnen hatten, dann zu Video und Fotografie wechselten, kehren hier – so hat es den Anschein – wieder zur Malerei zurück. Der Geist des Wiener Aktionismus wird im Film zwar aufgegriffen, aber die neu konzipierte mehrteilige Rauminstallation basiert vor allem auf dem Selbstverständnis der Künstler, dass aus der Zerstörung eines banales Alltagsgegenstandes etwas Neues, Kunst, entstanden ist, der auch Platz in einem adäquaten musealen Raum gegeben wird.

[Quelle: https://kunsthausnexus.com/ (13.02.2018)]

READ MORE


show all
close all
+
Participants
[3]

No result

+
Archival documents
[1]

     

last modified at 14.02.2018


Art and Research Database - basis wien