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Farhad Moshiri. First Snow

27.01.2018 - 03.03.2018

Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg [Villa Kast], Salzburg / Österreich

Die Galerie Thaddaeus Ropac präsentiert First Snow, eine Ausstellung mit neuen Werken des iranischen Künstlers Farhad Moshiri. Sie läuft von 27. Jänner bis 3. März 2018 und ist die zweite Einzelausstellung des Künstlers in der Salzburger Galerie.

Mit First Snow führt Moshiri eine neue visuelle Bildsprache in sein Werk ein. Zum ersten Mal verwendet der Künstler eigene Fotografien als Ausgangspunkt für seine Kompositionen. Die Schwarz-Weiß-Fotografien von verschneiten Bäumen hat der Künstler in einem Wald in der Nähe seines Ateliers aufgenommen, in Lavasan, einer Stadt nicht weit von Teheran.... Ihre grafische Qualität führte Moshiri zur Auseinandersetzung mit Abstraktion, während er die dynamische Oberflächentextur seiner aus Glasperlen gewebten Arbeiten weiterentwickelte. Der starke Kontrast der Landschaften, zunächst auf Leinwand gezeichnet und danach von iranischen Kunsthandwerkerinnen mit schwarzen und weißen Perlen bestickt, erinnert an Motive, die man im fotografischen Werk des iranischen Filmemachers Abbas Kiarostami (1940-2016) findet.

Kürzlich sagte Moshiri in einem Interview: „Es war nie meine Absicht, [anhand dieser Landschaften] die Unterschiede zwischen dem Iran und Amerika aufzuzeigen. Als ich in der Früh aufstand und sah, dass alles mit einer Schicht Neuschnee überzogen war, packte ich meine Kamera und ging hinaus. Was ich durch mein Objektiv sah, war eine komplexe Komposition nicht unähnlich den splash paintings von Jackson Pollock. Das legte die Richtung für das gesamte Shooting fest, bei dem ich eine kraftvolle Komposition einfing, befreit von jedem kulturellen Symbol.“

Frei von jeglichem künstlichen Zusatz laden Moshiris Schwarz-Weiß-Kompositionen zur stillen Kontemplation ein. Ästhetisches Wohlgefühl als auch sanfter taktiler Reiz wohnen der traumähnlichen Beschaffenheit der Landschaften inne, die sich entlang einem schmalen Grat zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit, aber auch zwischen Fantasie und Realität bewegen.

Die dichte Verästelung in der Komposition stellt keine konturdefinierenden Linien dar, sondern vielmehr sind es die weißen Schneeflächen, die schwer auf den schwarzen Linien lasten und so die Gewichtung im Bild umzukehren scheinen. Das Dickicht der schneebeladenen Äste wirkt wie ein undurchdringliches Gitter. Indem Moshiri eine wuchernde Natur ohne zeitlichen und räumlichen Bezug darstellt, lässt er den Wald als Gegenstück zur Zivilisation stehen. Die Serie könnte somit als eine meditative Annäherung an das Wesen der Natur oder als Allegorie einer inneren Welt gelesen werden.

Geboren 1963 in Shiraz, Iran, verbrachte Farhad Moshiri einen Teil seiner Ausbildungsjahre in Kalifornien, wo er am California Institute of the Arts Kunst und Film studierte, bei Lehrern wie John Baldessari und Don Buchla. In den frühen 1990er Jahren kehrte Moshiri in den Iran zurück; derzeit lebt und arbeitet er zwischen Teheran und Paris. Moshiri, der international für seine innovative Annäherung an den Neo-Pop-Stil berühmt wurde, schöpft seine visuellen Inspirationen oft aus Cartoons, Filmen, Comics, Kinderbüchern oder Werbung und verknüpft diese gewitzt und voller Ironie mit Sätzen aus klassischer Dichtkunst, populären Liebesliedern oder einprägsamen Slogans. Vielmehr als Antagonismen zwischen Ost und West zu Tage zu fördern, betont er den porösen Charakter von Identität.

Das Andy Warhol Museum in Pittsburgh zeigt vom 13. Oktober 2017 bis 14. Jänner 2018 die erste Mid-career Retrospektive in den USA Farhad Moshiri: Go West, die über zwei Jahrzehnte entstandene Werkgruppen vereint und dabei die verschiedenen Themen des Künstlers, wie seine breitgefächerten Materialien und Methoden, erforscht. Moshiris Werk wurde sowohl auf der 54. und 55. Biennale von Venedig als auch auf der 6. Sharjah-Biennale gezeigt. Er nahm an namhaften Gruppenausstellungen teil, darunter One Way, Bass Museum, Miami (2014); ARTandPRESS, Martin-Gropius-Bau, Berlin (2012); The World Belongs to You, Palazzo Grassi, Venedig (2011); Iran Inside Out, Chelsea Art Museum, New York (2009); World into Art, British Museum, London (2006). Moshiris Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter im British Museum, London, im Arabischen Museum für moderne Kunst, Doha, im Guggenheim, Abu Dhabi, im Virginia Museum of Fine Arts, Richmond, und in der Fondation Pinault, Venedig.

[Quelle: ropac.net]

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last modified at 08.05.2018


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