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Alex Katz. Dancers

25.11.2017 - 20.01.2018

Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg [Villa Kast], Salzburg / Österreich

Die Galerie Thaddaeus Ropac präsentiert eine Einzelausstellung mit der neuen Werkserie Dancers von Alex Katz, der soeben seinen 90. Geburtstag feierte.

Mit seiner an amerikanischen Billboards geschulten Ästhetik, dem Prinzip der Serialität und seinen von jeglicher Psychologie befreiten Menschendarstellungen ebnete Katz bereits in den frühen 1950er Jahren der Pop Art den Weg. In den 1960er Jahren kollaborierte Katz erstmals mit einem Tanzensemble: Für die legendäre Paul Taylor Dance Company schuf er Bühnenbilder sowie Portraits von Tänzern und Tanzformationen, die ganz dem Geist der Zeit verpflichtet waren.... Über die Jahre kehrt Katz immer wieder zu seinen Lieblingsthemen und Modellen zurück, gleich einer mechanischen Reproduktion.

In der neuen Werkserie portraitiert Katz die New Yorker Tänzerin Laura. Im Gegensatz zu seinen früheren Serien von Tänzern, konzentriert er sich nur auf ihr Gesicht und ihre Mimik während des Tanzens. Lediglich Teile ihrer Schulterpartie und der zur Seite gedrehte oder gestreckte Hals, lassen eine Idee der Tanzbewegung des Körpers zu. Die Pose „seines Sujets [ist] eingefroren in einem Moment der Unbewegtheit, die Teil einer fortwährenden Bewegung ist, über die Leinwand hinaus. Während uns die gespreizten Finger (...) möglicherweise etwas über ihre Profession sagen, sind sie dennoch auf eine Weise festgehalten, die ihre Darbietung eher verneint als bestätigt.“ (Mark Rappolt, 2011)

Die Bewegung der Tänzerin wird jedoch auf formaler Ebene vielfach deutlich, beispielsweise durch die Multiplikation der Figur, die durch eine Reihe aufeinanderfolgender Momentaufnahmen von Laura in unterschiedlichen Posen, dem Betrachter Bewegungsabläufe suggeriert. Durch perspektivische Verzerrung oder durch eine überwiegend diagonale und horizontale Ausrichtung der Kompositionen wird die Dynamik ins Bild übertragen. Lauras dunkle Haare verschmelzen mit dem schwarzen Hintergrund, wodurch die Tänzerin im Kontrast, wie gerade vom Licht der Scheinwerfer angestrahlt zu sein scheint.

Der Betrachter fühlt sich an die bekannten japanischen Holzschnitte von Kitagawa Utamaro (1753-1806) und an hellenistische Reliefs erinnert. „Bei vollständiger Ablehnung jeden Versuchs, den Tanz oder die Bewegung zu portraitieren (das ist für Katz nur reine Faktizität), malt er nichts weniger als den Tanz seines eigenen Pinsels: Eine Sache wird minimalisiert (das offensichtliche Sujet), um eine andere Sache zu maximieren (der Prozess der Darstellung des Sujets der Malerei).“(Mark Rappolt, 2011)

Alex Katz, 1927 in Brooklyn geboren, lebt und arbeitet in New York. Von 1946 bis 1950 studierte er Malerei an der Cooper Union in New York und später an der Skowhegan School of Painting in Maine. Während er neben Andy Warhol, Robert Rauschenberg und Jasper Johns zur Pop Art Generation gehörte, erhielten Katz' Werke erst in den frühen 1970er Jahren internationale Anerkennung. Seit den 1980er Jahren ist er der Protagonist des Cool Painting und einer der einflussreichsten Maler unserer Gegenwart.

Das Werk Alex Katz' wurde weltweit in zahlreichen Solo-Schauen und Retrospektiven ausgestellt und hat Einzug in die wichtigsten Museumssammlungen gehalten. So besitzen etwa das Museum of Modern Art New York, das Metropolitan Museum of Art in Tokyo, die Tate Modern in London, das Centre Georges Pompidou in Paris, die Nationalgalerie in Berlin, die Reina Sofia in Madrid und viele weitere Museen Werke von Alex Katz. Im Frühjahr 2018 wird die Werkserie Dancers im Lotte Art Museum in Seoul, Korea ausgestellt werden.

[Quelle: ropac.net]

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last modified at 08.05.2018


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