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Eva Kadlec. Big Mood

Einladung: Eva Kadlec. Big Mood. 2018

01.06.2018 - 01.07.2018

Startgalerie im Museum auf Abruf, Wien / Österreich

Eröffnung: Mi, 30. Mai 2018, 18.30 Uhr
zur Eröffnung spricht: Robert Pfaller, Philosoph

Auf ‚die feinen Unterschiede‘ kommt es an. Pierre Bourdieu hat in seinem Hauptwerk dargelegt, dass der persönliche Geschmack maßgeblich durch soziale Prägung entsteht. Daraus resultieren unterschiedliche Lebensweisen und Wahrnehmungen der Gesellschaftsschichten. Worauf kommt es an, wie äußern sich derartige Unterschiede? Mit dieser komplexen Fragestellung setzt sich Eva Kadlec in ihrem Werk auseinander. Wodurch definiert sich der Übergang zwischen high und low art, wer zieht die Grenze zwischen Handwerk und Kunst, zwischen Dilettantismus und ernsthafter, akademischer Auseinandersetzung?

Eva Kadlec interessiert immer auch der feministische Zugang.... Sie ortet einen Unterschied in der Zuweisung von typisch „weiblichen“ und „männlichen“ Materialien, Textil steht hier dem Stein gegenüber. Am Beispiel von Marmor untersucht sie sowohl dessen Wirkung als behauener Stein als auch als marmorierte „Bildfläche“. So reicht ihre Auseinandersetzung von der Bearbeitung einer Marmorplatte mit Hammer und Meißel bis zur Umsetzung der typischen Erscheinung marmorierter Flächen als Malerei auf verschiedenen Trägern. Den spezifischen Oberflächenqualitäten widmet sie ihr besonderes Interesse.

Eine weitere Werkgruppe gilt der Untersuchung von Gesten. Ausgehend von kunsthistorischen Vorbildern der meist christlichen Ikonografie sowie aus Beobachtungen der Filmwelt transportiert Kadlec typische Hand- und Fingerhaltungen in den Alltag der Gegenwart. In einer dazu entstandenen Fotoserie isoliert sie die Hand und gibt den Blick auf Gesten, die auf unterschiedliche Weise gelesen werden können, frei. Bewusst gesetzte Unschärfe und spezielle Licht- und Glitzereffekte forcieren die intendierte Bedeutung. Die gängigen Gesten der Alltagskultur werden dabei ebenso schnell wiedererkannt wie beispielsweise Gesten der religiösen Tradition.

In beiden Werkgruppen öffnet sie auch dem Kitsch, der seit den 1980er Jahren im Kunstbetrieb etabliert ist, einen Spalt breit die Tür. Eva Kadlec arbeitet mit Typologien des menschlichen Verhaltens und verwebt ihre Beobachtungen in Arbeiten zwischen Noblesse und Trash. Das Spiel zwischen high und low kann beginnen. (Michaela Nagl)

[Quelle: www.musa.at]

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last modified at 28.05.2018


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