Sissa Micheli. Ballad of Desires
17.01.2019 - 14.01.2019
Oberösterreichischer Kunstverein, Linz / Österreich
Aufgewachsen im bayrischen Voralpenland hatte ich 19 Jahre die Alpen im Blick. Nachdem ich selber gerne in den Bergen wandere und ich mich selbst bei einer 2-wöchigen Extremwanderung am Mount Everest auf über 5400 m nicht dem Massentourismus entziehen konnte, beschäftigt mich seitdem die Anziehungskraft von Superlativen in der Bergwelt. Schon 2011 & 2012 habe ich in Kitzbühel und in Sotschi die Skitourismusströme untersucht und daraus eine Arbeit entwickelt, die anschließend in der Galerie Reinthaler in Wien zu sehen war....
Im Skigebiet Krasnaja Poljana, nahe Sotschi, habe ich den Schweizer Schneeexperten Hansueli Rhyner aus St. Anton kennengelernt, der die Russen auf die Winterolympiade von 2014 vorbereiten sollte - in Sachen Schnee und Kunstschneeproduktion. Die Schweiz scheint eine Vorreiterrolle in der Kunstschneeindustrie inne zu haben und ich möchte erforschen, wie die Bergregionen der Alpen dazu stehen und sich zukünftig positionieren werden.
Die Berge sind in vielerlei Hinsicht vom Menschen gestaltete und domestizierte Natur. Liftanlagen, Seilbahnen, Schneekanonen und künstlich angelegte Speicherseen, all diese zivilisatorischen Erschließungen prägen das Erscheinungsbild der Alpen.? Zwei Strömungen des Skitourismus lassen sich dieser Tage beobachten: Die einen Skitourismusregionen der Alpen setzen auf den sanften & umweltschonenderen Tourismus (wie das kleine Skigebiet Unterberg, das mit reinem Naturschnee wirbt), die anderen Wintersportorte setzen auf Schneekanonen und versuchen sich gegenseitig mit gigantischen Inszenierungen zu überbieten. Doch die Schneekanonen sind enorme Strom - und Wasserfresser und ein erheblicher Eingriff in unser Ökosystem- vor allem, wenn extra dafür Speicherseen
ausgehoben werden müssen.
[Quelle: www.ooekunstverein.at]
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