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Transmissions

Ausstellungsinformation: Transmissions. 2019

13.09.2019 - 12.10.2019

curated by_vienna 2019, circulation, Wien / Österreich
Vin Vin, Wien / Österreich

Artists, as well as the general public, have long been concerned with the different rates of transmission – of energy, information, goods, bodies, and beyond – that we experience in the contemporary world. As when Robert Smithson, in his nonsites of the late 1960s, juxtaposed steel, and thus the accelerated expenditure of energy involved in factory fabrication, with dirt and rocks, and thus the slower cycles of the earth. Today these paces range from the hyper-speed of digital technology, to the older, and slower, modes that coexist with the contemporary – like those of craft production – to the nonhuman tempos that persist even as they are endangered, such as those of the natural world....

The five artists in this exhibition explore issues suggested by various modes of transmission. Lewis Stein’s Flashing Lights (1978) anchors the exhibition in a not-so-distant prehistory of the present. This work isolates the basic life-force of Western modernity, electrical transmission, reducing it to a humorous yet sinister tautology of a closed circuit consisting of two standard, industrial-grade light bulbs that turn on and off in an alternating fashion.

Stein’s photograph of a surveillance camera (1983–84) references another closed circuit: the camera transmits what it observes to an attendant, who was once human, but today is most often a digital database. Now a static subject, the camera’s transmission is metaphorically severed and in the process agency is transferred back to the viewer, who contemplates the camera’s mute form.

Jesse Stecklow’s work similarly engages questions of feedback and the transmission and circulation of data within systems he builds himself. An air-sampler work from 2014 is paired with a new sculpture that responds to a particular finding in the data collected by the earlier work: the ubiquity of corn-based oils. A corn-based anagram playfully highlights the diversity of uses of the common crop and the elaborate systems around them, especially in the US, where corn production is heavily subsidised by the government.

The materials in K.r.m. Mooney and Nina Canell’s sculptures originate in the commercial world. For example, the electrical ribbon in Mooney’s Violet (ssi) I, and the subterranean cable in Canell’s Brief Syllable (Truncated). As in Stein’s photograph, they have been severed from that world, their energy depleted in their removal from the flows of capital as postindustrial detritus cast off in capitalism’s drive towards ever-greater efficiency.

The show is rounded out by a diptych by painter Nathlie Provosty. Its curving passages pull us around the abstract, pictorial space and, in doing so, invite us to consider imaginative alternatives to the oppressive conditions highlighted by the machinic physicality of the other works.


Sowohl Ku¨nstler*innen als auch die breite Öffentlichkeit beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit unterschiedlichen Formen von Transmissionen, die wir in der heutigen Welt erleben. Dazu gehören die Übertragungen von Energie, Informationen, Waren, Körpern und noch vieles mehr. Bereits Robert Smithson stellte in seinen Non-Sites der späten 1960er Jahre einerseits Stahl, das fu¨r den massiven Verbrauch von Energie in den Herstellungsprozessen von Fabriken steht, und andererseits Erde und Schotter, stellvertretend fu¨r die langwierigen Kreisläufe der Erde, einander gegenu¨ber. Das Tempo, mit dem sich unsere Welt heute bewegt, reicht von hyperschnellen, digitalen Technologien u¨ber ältere und langsamere Verfahren wie handwerkliche Produktionen, die mit dem Zeitgenössischen weiterhin koexistieren, bis hin zu nicht-menschlichen Prozessen in der Natur, die trotz Gefährdungen fortbesteht.

Die fu¨nf, in dieser Ausstellung gezeigten Ku¨nstler*innen greifen Aspekte auf, die auf eine Vielzahl von Transmissionsformen hinweisen. Die Arbeit Flashing Lights (1978) von Lewis Stein verankert die Ausstellung in einer nicht allzu fernen Vorgeschichte der Gegenwart. Sie isoliert die Grundlage allen westlichen Fortschritts, nämlich die elektrische Transmission, und reduziert sie auf eine humorvolle und zugleich unheilvolle Tautologie eines geschlossenen Zyklus, bestehend aus zwei standardisierten Industrieglu¨hbirnen, die abwechselnd an- und ausgehen.

Eine weitere Arbeit Steins, die Fotografie einer Überwachungskamera (1983–84), nimmt Bezug auf einen geschlossenen Kreislauf, in dem die Kamera das Aufgezeichnete einem Assistenten u¨berträgt, der einst ein Mensch war, mittlerweile aber zumeist eine digitale Datenbank ist. Durch den statisch gewordenen Zustand des Subjekts wird die Kamerau¨bertragung auf metaphorischer Ebene unterbrochen und in der Prozessbearbeitung zuru¨ck an den Betrachter u¨bertragen, der wiederum die bloße Form der Kamera begutachtet.

Ähnlich lässt auch Jesse Stecklows Arbeit Fragen zur Resonanz aufkommen und untersucht die Transmission und Zirkulation von Daten innerhalb von selbstgebauten Systemen. Eine Arbeit mit Luftproben aus dem Jahr 2014 wird mit einer neuen Skulptur kombiniert, die wiederum auf gewisse Daten der gesammelten Luftproben reagiert, nämlich auf die Allgegenwart von Maisölen. Ein auf Mais basierendes Anagramm verdeutlicht spielerisch die vielfältige Nutzung von Kulturpflanzen und die dafu¨r aufwändig entwickelten Systeme – speziell in den USA, wo die Maisproduktion von der Regierung stark subventioniert wird.

Die Materialien in K.r.m. Mooneys und Nina Canells Skulpturen stammen aus der kommerziellen Welt. Zum einen wäre das elektrische Band in Mooneys Arbeit Violet (ssi) I zu nennen, zum anderen die unterirdischen Kabel in Canells Brief Syllable (Truncated). Wie in Steins Fotografie wurden sie aus ihrer Umgebung herausgelöst, wodurch sie ihrer urspru¨nglichen Energie, ihres Anschlusses an die Kapitalströme entledigt und so zu post industriellen Überbleibseln werden, die sich aus dem unaufhörlichen Streben des Kapitalismus hin zu einer immer größeren Effizienz losgelöst haben.

Die Ausstellung wird durch ein Diptychon der Malerin Nathlie Provosty ergänzt. Die geschwungenen Elemente ziehen uns in einen abstrakten, malerischen Raum und bieten so neben den einengenden Konditionen einer maschinellen Körperlichkeit der anderen Arbeiten eine imaginäre Alternative.


Alex Bacon
Translation (German): Leena Lu¨bbe


[Quelle: curatedby.at]

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last modified at 28.11.2019


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