Johannes Daniel

10.01.2020 - 07.02.2020

STRABAG Art Lounge, Wien / Österreich

Johannes Daniels Schaffen könnte grob als Versuch charakterisiert werden, sich mittels der Malerei einem archetypischen – wenngleich fragmentarischen – Bild der heutigen Zeit zu nähern. Es sind Versatzstücke aus digitalen Bildern der Werbung oder aus den sozialen Netzwerken, Kurztexten, die an Chat-Nachrichten erinnern, und abstrakte Gesten, aus denen der Künstler seine Formensprache generiert. Die Abstraktion bildet bei Johannes Daniel dabei stets die Grundlage jedes Bildes. Der erste Bearbeitungsschritt der Leinwand kann als eine Versenkung in das zu entstehende Werk verstanden werden: eine Kontemplation, die dazu führt, sich sowohl physisch als auch geistig auf den folgenden Bildwerdungsprozess vorzubereiten und einzulassen.... Diese erste Bearbeitungsphase geschieht ohne Vorplanung. Daniel lässt der Farbe Raum, ihre Unwägbarkeit auszuspielen. Auf diesen informellen Malgrund reagierend, beginnt der Künstler im nächsten Schritt das Motiv zu entwickeln. Daniel verknüpft sein bildnerisches Schaffen eng mit seiner sowohl materiell angelegten, als auch auf Seherfahrungen beruhenden Sammlung an Bildvorlagen. Diese fungiert einerseits als ein Filter, anderseits ermöglich sie ihm, eine gewisse Distanz zum Dargestellten zu wahren. Es sind nicht die Personen als Individuen, die für den Künstler von Interesse sind, sondern ihr Erscheinungsbild im Medium der Malerei. Philipp Bollmann

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