Spuren und Masken der Flucht
Group exhibition
12.09.2020 - 26.09.2021
Landesgalerie Niederösterreich, Krems an der Donau / Österreich
Menschen fliehen vor Krieg, Verfolgung oder Armut und suchen einen Weg in die Fremde, um hier ein neues Leben beginnen zu können. Welche Schicksale verbergen sich hinter medial erzählten Fluchtberichten? Die Kunstausstellung möchte jenseits von kolportierten (Flüchtlings-)Zahlen und Fakten, jenseits medialer Aufregungen und politischer Debatten mittels einzelner künstlerischer Positionen und Werke individuelle Geschichten erzählen.
Österreich war seit seiner Existenz als zentraleuropäischer Nationalstaat immer wieder Fluchtziel.... Die Geflohenen wurden aufgenommen als Verfolgte und abgewehrt als „Fremde“. Je nach Standpunkt änderten sich die Ikonografien der Flucht. Die räumliche, quantitative und kulturelle „Überschreitung“ konnte in schockierenden oder skandalisierenden Bildern festgehalten werden. Sie rief aber auch künstlerische Sensibilitäten wach und kann positiv als Angriff auf verstockte Bildkonventionen verstanden werden, indem Geflohene hier auch neuartige Bilder schufen.
Die Flucht wird oft zur Odyssee, und sie endet erst lange nach der Ankunft. Für die Reise müssen Identitäten verborgen und gewechselt werden, und der behördliche „Asylprozess“ ist ein weiteres Maskenspiel. Diese Aspekte einer Person, ihre Masken und die mentalen Brücken zwischen dem Hier und dem zurückgelassenen Dort werden zum künstlerischen Gegenstand: Erinnerungen, Phantasmen, Dokumente, Fragmente. Es geht nicht um die Inszenierung der Geflohenen als Individuen, sondern um individuelle künstlerische Perspektiven des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart.
In der Ausstellung werden Werke von in Österreich lebenden Künstler/innen vorgestellt, so etwa Malereien von Adel Dauood oder Fotografien von Linda Zahra, die ihre eigene Fluchterfahrung ganz unterschiedlich bearbeiten oder als Label der Identifizierung zurückweisen. Arbeiten von in Österreich lebenden Künstler/innen wie Fotoübermalungen von Deborah Sengl thematisieren den Umgang mit Flucht und Migration, mit Vorurteilen und gesellschaftlichen wie persönlichen Herausforderungen.
[Quelle: https://www.lgnoe.at/de/ausstellungen/12-spuren-und-masken-der-flucht, 17.09.2020]
- Osman Ahmed
- Basel Alsheakh Ali
- Alaa Alkurdi
- Khaled Barakeh
- Jakov Bararon
- Istvan Bielik
- Franz Blaha
- Tanja Boukal
- Sepp R. Brudermann
- Eva Brunner-Szabo
- Robert Capa
- Ramesch Daha
- Danica Dakic
- Adel Dauood
- Friedemann Derschmidt
- Mehmet Emir
- Olga Georgieva
- Rolf Gillhausen
- Patricio Handl
- Robert Jelinek
- Anna Jermolaewa
- Vadim Kosmatschof
- Evelyn Kreinecker
- Lena Lapschina
- Erich Lessing
- Camila Lobos
- Madame d'Ora
- Klaus Mosettig
- Rania Mustafa Ali
- Günther Oberhollenzer - Curator
- Lisl Ponger
- Nina Rabinowich
- Florian Rainer
- Faek Rasul
- Anabel Rodriguez
- Zbynek Sekal
- Deborah Sengl
- Georg Traska - Curator
- Alena Vadura-Bilek
- Linda Zahra
- Carl Zahraddnik
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- Traces and Masks of Refugees. 2020
- Kunst in Krems: "Die Flüchtlinge" gibt es nicht. in: Der Standard online. 14.09.2020
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