Das Paradies im stillen Ozean

02.02.2021 - 20.03.2021

Christine König Galerie, Wien / Österreich

Das Paradies ist eine Abmachung, ein Vorschlag. Das Paradies ist ein Witz, oder die Simulation eines Witzes. Alles ist wie aus einer anderen Zeit, als Witze noch funktionierten und Paradiese noch funktionierten, als es noch eine Struktur für alles gab, eine Ordnung, sowas wie Stille, eine Eleganz im Chaos.
Das Paradies ist das Gefühl, nichts zu versäumen und nichts versäumt zu haben, dennoch ist das beste an einem Paradies, dass man aus ihm wieder zurückkehrt, weil das Paradies nur eine Projektionsfläche ist, hinter der eine weitere Projektionsfläche ist....
Das Paradies ist gefräßig wie die Nacht. Der nächste Morgen offenbart uns, dass nichts verschwindet, nichts verschwunden ist, man erinnert sich an früher, aber nicht an gestern. Aber die Erinnerung ist kein Paradies, nur weil wir sie zu einem machen.
(zit. n. Tex Rubinowitz, Das melancholische Paradies im lauten Ozean, Wien, Dezember 2020)



Paradise is an agreement, a proposition. Paradise is a joke, or the simulation of a joke.
Everything is like something from another time, when jokes still functioned, and paradises still functioned, when everything still had a structure, an order, something like silence, an elegance in the chaos.
Paradise is the feeling of not missing anything and not having missed out on anything; nevertheless, the best thing about paradise is that one returns from it again, because paradise is only a projection surface behind which is another projection surface.Paradise is ravenous like the night. The next morning reveals to us that nothing disappears, nothing has disappeared, one remembers an earlier time, but not yesterday. But remembrance is no paradise, only because we make it one.
(quot. after Tex Rubinowitz, The melancholy paradise in the deafening ocean, Vienna, December 2020)


[Quelle: https://web.archive.org/save/https://christinekoeniggalerie.com/exhibitions/33158/das-paradies-im-stillen-ozean/about/]