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Instant Choir

23.07.2017 - 25.07.2017

Freies Theater Innsbruck, BRUX, Innsbruck / Österreich

Welche Strategien lassen sich anwenden, um aus einer zufälligen, völlig unvorbereiteten Menschenansammlung ein gesteuertes, akustisches Event zu machen? Wie kann man Dinge, die jeder von sich aus schon dabei hat, im Performance-Kontext verwenden?
Mimu Merz, die Initatiatorin dieses Projekts wurde durch mehrjährige Konzertaktivität auf das Potential des Publikums und die Möglichkeiten dessen künstlerischer Nutzung aufmerksam. Im Laufe der Zeit integrierte sie Publikumsaktionen in die Dramaturgie.... Benutzt wurden Stimmen, Alltagsgegenstände wie Zeitungen und Telefone, Schlüssel und Reißverschlüsse – kurz allesamt Dinge, die im täglichen Leben nicht weiter aufregend erscheinen, doch durch den gemeinsamen creative misuse plötzlich mit anderen Augen betrachtet werden. Zusammen mit den Medienkünstlern Michael Hackl und Thomas Grill entsteht medienunterstützt und partizipativ eine kollaborative Live-Performance, welche den Kurztext „Häcking – In jedem Mädchen ein Hafen“ von Mimu Merz als literarischen Kern in sich trägt.

Smart Phone mitbringen und während der Performance benutzen ausdrücklich erwünscht!

Genießen Sie mit den KünstlerInnen im Vorfeld ein Gläschen Wein und Musik und werden Sie danach Teil eines humorigen Happenings rund um Sprache, Aktion und Gruppendynamik im Strom des andauernden Informationsüberschusses im Alltag.

„Als ich das Mikro-Drama „Ha¨cking“ von Mimu Merz zum ersten mal ho¨rte, dachte ich mir: was wird denn da fu¨r ein Stuss dahergeredet? Psychokram, Nachrichtensamples, Werbungsfetzen, Alltagsschmarrn. Der Filmmensch wu¨rde Found- Footage dazu sagen, und William Burroughs ha¨tte so was noch aus Zeitungen zusammengeschnipselt und es Cut Up genannt. Heute „denkt der Cursor“, wie es im Text sehr scho¨n heißt. Aber der Cursor ist immer nur so gescheit, wie die Seite im Netz, die er gerade anklickt – also meistens: saublo¨d. Das Gute, Wahre und Scho¨ne an „Ha¨cking“ aber ist nun, dass es den gesampleten Mu¨ll hochkulturell aufpimpt: ein griechischer Chor kommentiert die Trivia, ein klassisches Cello simuliert die Aura von Bedeutung. Ga¨be es noch ein Bildungsbu¨rgertum, wa¨re das der ideale Adressat fu¨r eine solch herrliche Mogelpackung, die zeigt, wie man aus der Dialektik von hehrer Form und kla¨glichem Inhalt den alten Hochstaplertraum wahrmachen kann – na¨mlich aus Scheiße Gold zu machen.“ Fritz Ostermayer.

[Quelle: https://web.archive.org/web/20200925043644/http://www.vorbrenner.org/instant-choir-mimu-merz/]

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