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Anna Daucíková

Anna Daucíková. My Mental Body. 2022 [Cover]

16.09.2022 - 06.11.2022

Vereinigung Bildender KünstlerInnen, Wiener Secession, Wien / Österreich



I.

Mein mentaler Körper sucht nach einer Sprache, er sucht nach sprechenden Händen, Hüften, Ohren, Füßen in all ihren Erscheinungsformen. Seine Grammatik ist konkav und konvex, die Gestik ist die Syntax. (AD)

Anna Daucíková ist eine Pionierin feministisch-queerer Kunst in der Slowakei und in Tschechien. Als langjährig tätige Professorin an Kunstakademien in Bratislava und Prag und in jüngster Zeit auch an der Salzburger Sommerakademie, ist sie eine bis heute einflussreiche Vordenkerin im Bereich queerer Theorie und Praxis....

Nach Abschluss ihres Studiums an der Kunstakademie Bratislava 1978 zog sie in den frühen 1980ern nach Moskau (damals noch UdSSR). Nach ihrer Rückkehr nach Bratislava im Jahr 1991 leitete Daucíková die Kunstsektion der feministischen Zeitschrift ASPEKT. Ihre künstlerische Praxis verlagerte sich vom Atelier auf die Teilnahme an Performances, die Mitte der 1990er-Jahre in der slowakischen Kunstszene weit verbreitet waren. In ihrer Videokunst wurde der Einsatz des Körpers und die auf den Bildschirm projizierten physischen Aktionen zu ihrem Hauptanliegen, um feministische und queere Aussagen zu vermitteln. In den letzten fünf Jahrzehnten hat Daucíková ein umfassendes Werk entwickelt, das Malerei, Fotografie, Collage, Film und Skulptur umfasst. Sie hat eine Praxis entwickelt, die das Konzept des „mentalen Körpers“ erforscht – ein Ergebnis ihrer Beschäftigung mit dem, was sie als „Dazwischen-Sein“ bezeichnet hat, um ihre Transgender-Identität zum Ausdruck zu bringen und zu verhandeln.

Den thematischen Rahmen der Ausstellung bilden zwei neuere Videoarbeiten, die im europäischen Kontext noch nicht gezeigt wurden und die dieses Konzept verhandeln oder zu manifestieren versuchen. Im Mittelpunkt beider Arbeiten steht die Suche nach einer prototypischen, nonverbalen Sprache. Ausgeführt durch Gesten und körperlich-rhythmische Bewegungsabläufe, wirkt diese auf einer Metaebene, welche klar definierte und damit einengende Bedeutungszuschreibungen verwischt.

In dem auf vier Monitoren präsentierten Video So One and So Mine II. (2022) ist Daucíková bei der Ausübung beziehungsweise Verkörperung ihrer Idee des „mentalen Körpers“ zu sehen. Sie agiert vor und für die Kamera, bei der sie auch Regie führt. In Talking to you (2021), einer im Rahmen der Jakarta-Biennale entstandenen Videoarbeit, tauschen sich Daucíková und Tamarra, ein/e in Jakarta lebende queere Künstler*in, via Screen gestisch über Begriffe des Dazwischen-Seins aus. Flankiert werden diese zentralen Videoarbeiten von früheren Fotoserien Daucíkovás, in denen körperliche Gesten oder deren inhaltliche Aufladung im Mittelpunkt der bildlichen Analyse stehen.

ES_ Ich fand Erfüllung darin, Formen zu entdecken, die aus Gesten und Klängen, aus wohlklingenden Worten stammen … und sah, dass das alles zusammen das „Ich“ schafft. (AD)

Programmiert vom Vorstand der Secession
Kuratiert von Jeanette Pacher

[Quelle: https://web.archive.org/web/20220000000000*/https://www.secession.at/exhibition/anna-daucikova/]

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last modified at 29.11.2022


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