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Kibo & Jimmy Zurek. Sag Mir Wo Die Blumen Sind

Einladung: Kibo & Jimmy Zurek. Sag Mir Wo Die Blumen Sind. 2023

19.03.2023 - 19.04.2023

Kunstraum am Schauplatz, Wien / Österreich

Krieg. Der russische Angriff auf die Ukraine brennt sich langsam und schmerzlich in unsere bereits verschobene, von der Pandemie verzerrte, Bewusstseins-Realität. In der unmittelbaren Nachbarschaft sieht sich Österreich vor die Frage gestellt, wie nah darf und soll uns das angehen? Handeln, denken und fühlen wir zu viel, oder zu wenig? Welche Anhalts- und Reflexionspunkte erschließen sich uns in dieser näher gerückten Gewalt?
Der deutsche Schriftsteller und Filmemacher Alexander Kluge schreibt der Kunst zwar keine Wehrlosigkeit zu, befindet sie aber für nicht zu gebrauchen zu Kriegs- und rhetorischen Zwecken.... Was die Kunst seiner Meinung nach allerdings sehr wohl kann, ist auf die Abstraktion des Krieges hinzuweisen. Auf die Unwirklichkeit und Monstrosität und die Notwendigkeit diese zu durchbrechen.
Kriege wüten nicht nur in der Ukraine. An multiplen politischen, ökologischen, ökonomischen und ethischen Fronten werden wir zur Zeit gefordert. Die aktuelle Krise abwartend bis die nächste uns mit voller Wucht entgegen klatscht um die vorherige abzulösen. Es handelt sich um Paradoxien die nicht einfach aufgelöst werden können.

Die Ausstellung im Kunstraum am Schauplatz positioniert sich, mit der Aufforderung Sag mir wo die Blumen sind1 als zu bearbeitende Proposition, inmitten dieser Komplexität. Die zarte, unschuldige Frage nach den Blumen, reflektiert gewisse Unsicherheiten im Zusammenhang mit den kriegerischen Wirklichkeiten in denen wir uns wiederfinden. Gesucht wird nach einer Dimension in der Pflanzen, Wälder, Berge, Meere, Wüsten und sonstiges Leben gemeinsam Landschaft und schließlich Natur sein können. Die Möglichkeit einer co-produktiven Gestaltung, abseits der generalisierenden Kraft des Krieges, ohne dabei blinde Utopie auszurufen oder die Apokalypse zu beschwören.
Formuliert wird diese Möglichkeit durch das Zusammentreffen der Skulpturen von Kibo und der Malereien von Jimmy Zurek. Einzelne Elemente werden von den beiden Künstlern behutsam zusammen-getragen um so, aus einer entfernten Bystander-Perspektive heraus sich diesen Gewalten zu nähern und entgegen zu stellen.

Pflanzen und Waffen verschmelzen in ein und der selben Materialität, durchwachsen und betäuben sich. Bilder die sich in konstruierte, entfremdete Landschaften verwandeln und Ausblicke in eine gesteigerte Reduktion bieten. Die Natur im Krieg mit dem Menschen und der Mensch im Krieg mit der Natur? Die harten Grenzen zwischen solcher sich gegenüberstehenden Begrifflichkeiten werden hier als geltungslos erachtet. Im Austausch und unter Zurechnung, ohne Fluchtgedanken, oder in romantischer Überhöhung der Natur, bewegen sich die Kunstwerke auf einem schmalen Grad der, zwischen surrealer und wirklichkeitsgetreuer Darstellung, mit dem Betrachter verhandeln will.

Die Blumen und Kunstwerke als Sinnbilder der Suche nach einer weitergefassten Realität in der ein Dialog, mit einzelnen Komponenten des sonst unverhandelbar scheinenden Kriegs, sichtbar werden können. Electro Lisa

[Quelle: https://web.archive.org/web/20230609141347/https://k-r-a-s.com/Sag-Mir-Wo-Die-Blumen-Sind-1]

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last modified at 09.06.2023


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