Database > Exhibition / Event > Peter Weibel. SOCIALMATRIX. Arbeiten 1965-1979

Peter Weibel. SOCIALMATRIX. Arbeiten 1965-1979

Peter Weibel. SOCIALMATRIX. Arbeiten 1965-1979. 2004

06.05.2004 - 18.06.2005

Rakouské kulturní fórum Praha, Praha / Ceská Republika

Die Ausstellung der frühen Werke Peter Weibels im Österreichischen Kulturforum Prag war Teil einer großen Werkschau anlässlich seines diesjährigen sechzigsten Geburtstages, an der sich einige namhafte europäische Galerien, etwa in Karlsruhe, Graz, Laibach, Budapest, beteiligen.

(Pressetext: Jirí Ševcík)



Peter Weibel repräsentiert als Universitätsprofessor, Medientheoretiker, Künstler, Philosoph und Autor sehr komplexer und anregender Ausstellungen (aus jüngster Zeit seien etwa Iconoclash – Image-making in Scince, Religion and Art; M_ARS; Phantom der Lust in Karlsruhe und Graz erwähnt) nicht nur im weitesten Sinne die gegenwärtige österreichische Kultur, sondern galvanisiert auch die ganze internationale Kunstszene.... Von Beginn seiner künstlerischen Arbeit an verband Peter Weibel Kunstschaffen mit wissenschaftlicher Erkenntnis und erweiterte so den Begriff Kunst auf Aktivitäten im breitesten sozialen und politischen Umfeld. Bereits in den 1960er Jahren trug er mit seinen Tele-Aktionen, Video-Texten, Text-Prozessen, Wahrnehmungs- und Medienanalysen sowie Experimenten mit neuen technologischen Mitteln in bedeutender Weise zu einer neuen Definition der künstlerischen Praxis bei – die Praxis als Möglichkeit spezifischer Erkenntnis, als Mittel zur Gesellschaftskritik und als Mittel zur Veränderung des Realitätsbegriffs. Als einer der Ersten entwarf er eine Theorie elektronischer Medien über deren Anteil an der Veränderung unseres Bewusstseins und setzte diese Medien in seinen Installationen, im Rahmen seiner pädagogischen Tätigkeit an Universitäten in Deutschland, Österreich und den USA sowie als späterer Initiator und Leitfigur der Ars Elektronica in Linz ein. Einer der zentralen Begriffe in Weibels Schaffen ist „Kontext-Kunst“: die künstlerische Praxis bedeutet die Bewegung zwischen einander überlappenden Kontexten, die durch ein Netz verschienderartiger Beziehungen verbunden sind. An ihrem Schnittpunkt findet sich der heutige Künstler wieder, der das alte Konzept von Originalität und Identität seines Werkes und seiner Persönlichkeit verlassen musste.



Diese Ausstellung zeigte als Ausschnitt aus dem breitem polykontextuellen Schaffen Weibels seine Arbeiten der 1960er und 70er Jahre, als der Autor in seinen experimentellen Werken den Begriff verschiedener Kunstformen ausweitete (expanded cinema) und zusammen mit den Wiener Aktionisten und Dichtern der sog. Wiener Gruppe konkrete und visuelle Poesie schrieb, Performances, aktionistische Vorlesungen (action lectures) und Text-Aktionen veranstaltete, Filme drehte und zum ersten Mal auch Video einsetzte.



Das Österreichische Kulturforum Prag sah in diesem Rückblick einen wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Kennenlernen der tschechischen und österreichischen Kultur, weil sich gerade in dieser Zeit sehr viele Parallelen zwischen diesen finden. Die konkrete und visuelle Poesie der Dichter Jirí Kolár, Josef Hiršal, Bohumila Grogerová und die tschechoslowakische Aktionskunst der 1960er und 70er Jahre treffen hier in einem bisher weniger bekannten europäischen Kontext auf die Aktionen der Wiener Aktionisten und Dichter, auf das Werk Peter Weibels und Valie Exports und weitere.

READ MORE


show all
close all
+
Participants
[3]

No result

+
Archival documents
[2]

     

last modified at 08.11.2021


Art and Research Database - basis wien