“Das ist kein Gebaeude" - Dominique Perrault und das Prinzip der Verfremdung in der zeitgenoessischen Kultur

19.07.2006

ArchitekturZentrum Wien, Az W, Wien / Österreich

Ein audiovisueller Vortrag, 19:00 Uhr

Am 05.07.2006 wurde im Architekturzentrum Wien unter großem internationalem Publikumsandrang die Ausstellung "Dominique Perrault Architecure. Meta-Buildings" erfolgreich eroeffnet. Zwei Wochen spaeter wird Andreas Ruby, ein profunder Kenner der Arbeiten Perraults, sein Werk in einem interdisziplinären Kontext der gegenwärtigen Kulturproduktion verorten.

Die Architektur von Dominique Perrault foerdert einen ganzen Katalog von Paradoxien zu Tage: Im Hof der Franzoesischen Nationalbibliothek waechst ein Wald von Baeumen; das Berliner Velodrom und Schwimmstadion ist in einem Erdsockel vergraben, auf dem ein Apfelbaumhain gepflanzt ist; die Aplix-Factory in Cellier-sur-Loire ist vollkommen mit reflektierendem Edelstahl verkleidet, um sich im Spiegelbild der sie umgebenden Landschaft aufzuloesen.... Im Mariinsky II Theater in St. Petersburg ist das Opernhaus schliesslich unter einer bizarren goldenen Haube verborgen, die an einen ueberdimensionierten Meteorit erinnert.

In seinem Vortrag wird Ruby die architektonischen Verfremdungseffekte Perraults zu verwandten Strategien aus der zeitgenoessischen Kulturproduktion von Bildern, Toenen und Raeumen in Verhaeltnis setzen: Werbespots, die wie Kurzfilme gedreht sind und nur im Internet herunter geladen werden konnten; Musikvideos, die wie populaerwissenschaftliche Lehrfilme, Industriewerbefilme oder Computerspiele wirken; oder ein Platz in St. Gallen, der sich als oeffentliches Wohnzimmer praesentiert.
Eintritt frei!

(Presseinformation: Architekturzentrum Wien)