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Lisa Holzer. Die Hose paßt ausgezeichnet

Einladung: Lisa Holzer. Die Hose paßt ausgezeichnet. 2006

08.12.2006 - 04.02.2007

Salzburger Kunstverein, Salzburg / Österreich

Die Hose paßt ausgezeichnet sagt Thomas Bernhard als Thomas Bernhard in einem seiner Dramolette. Der Satz kam mir dazwischen bei meinen Titelüberlegungen, die dahin gingen, den Titel als eigenständigen Teil der Ausstellung zu betrachten und nicht als Be- oder Umschreibung dessen was zu erwarten wäre, und blieb, weil er nur aber doch gewissermaßen im vorbeigehen etwas mit dem zu tun hat, worum es hier gehen soll. Mein Problem und Thema der Ausstellung ist das Gegenüber bzw. sein Fehlen. Oder sein sich Vorgaukeln und wieder Entziehen, sowie seine unendliche vielen Verkleidungen, und daß es sich oft selbst nicht las Gegenüber von einem erkennen will.... Gedanken an Gogols Nase und Nietzsches geliebte kleine Ohren spielten dabei ebenso in die Ausstellungsvorbereitung rein, wie Überlegungen zum "theologischen Mucken" der Ware, oder die Frage wem nun das objet petit a* eigentlich gehört. In Die Hose passt ausgezeichnet werden 5-6 abstrakte Fotografien aus zwei verschiedenen Serien zu sehen sein. Die Bilder aus der Serie Besuche 2005 sind Fotos freier, performativer Erscheinungen, Reflektionen auf der leeren silbernen bzw. goldenen Innenseite einer Packung Kelly´s Chips, die mich immer auch wegen ihres merkwürdig vielen Rosa überraschen und mich jedes Mal an die Zuschreibung eines „theologischen Muckens“ der Ware erinnern. Die Bilder denke ich als Protagonisten. Sie werden am Eröffnungsabend im Zuge einer Performance miteinander reden. Ihnen werde ich 1-2 Bilder aus der Serie o.T. 2006 als stille Zuhörer gegenüber stellen. Ihre Unterhaltung wird sich neben dem großen Gegenüberproblem und dem Hadern mit den Worten, der Sprache die Verbindung herstellen könnte, um Folgendes drehen: frei zu sprechen, die dritte Person, das scharfe S, neue Hosen, Karottenprogramme, die Südsee, den Nachmittag, Farbverzicht, Kunstfolgen, Es sein zu lassen und was Brezellogik sein könnte. Einen freien Geist, Unberechenbarkeit habe ich immer für die anziehendste Eigenschaft eines richtigen Gegenübers gehalten. Wie bei meinen anderen Arbeiten geht es auch hier nicht zuletzt um den Geist als paradiesischen Handlungsraum, also den Versuch, von Freiheit zu sprechen.
Text: Lisa Holzer
*Nach Lacan ist das objet petit a die Objektursache des Begehrens

(Quelle: Einladung)

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