Muntean/Rosenblum

30.06.2010 - 14.08.2010

Georg Kargl Fine Arts, Wien / Österreich

"Seit Beginn unserer gemeinsamen Arbeit 1992 waren wir immer daran interessiert, unsere Malerei in andere Medien zu erweitern. Die Malerei ist unser Hauptfokus, wir sehen uns als Maler, die in verschiedenen Medien arbeiten. Alle unsere Arbeiten sind „vierhändig“ und „double brained“. Wir sind gemeinsam zur selben Zeit im Malprozess involviert. Das Gemälde entsteht indem wir abwechselnd daran arbeiten bis es fertig ist. Es entsteht im Arbeitsprozess eine Art neue Persona, die unsere beiden Identitäten vereint.... Diese neue Persona erlaubt uns bestimmten Klischees der Identität zu entfliehen. Wir entwickelten dadurch einen signifikanten Stil einer zweifachen Autorenschaft. Es geht uns um kulturelle Erinnerung und weniger um Zeitgeistphänomene. Unsere Arbeit wird oft im Kontext von Jugendkultur gelesen, was für uns nicht im Vordergrund steht, wir leiden unter diesem Mißverständnis. Wir machen keine psychologischen Portraits, wir beobachten und versuchen die Beobachtungen nicht zu psychologisieren. Allgemeine kulturelle Codes und Erinnerungen interessieren uns eigentlich am meisten. Es geht uns also nicht um die empirische, soziologisch kategorisierbare Zusammensetzung von Gesellschaften, sondern um ein bestimmtes Bildmaterial, das wir vorfinden, um daraus neu verwertbare Figuren zu gewinnen, als traditionell festgeschriebene Pathosgesten im Warburgschen Sinn. Wir nehmen das Pathos durchaus ernst, nicht im Sinne eines Dekonstruktivismus, der das Pathos auslöscht, indem er es dekonstruiert. Es geht um diese offene Struktur, und die schließt sich viel schneller als man denkt. Gerade weil wir mit diesem brisanten Pathos umgehen, versuchen wir zu verhindern, daß es sich vorschnell schließt. Es geht uns darum, etwas offen zu lassen, eine präzise Mehrdeutigkeit zu schaffen.
(Statement Muntean/Rosenblum)
[Quelle: Einladung]