Annemarie Laner. laner.kammern
31.03.2010 - 28.04.2010
Galerie Martin Geier, Trentino-Alto Adige / Italia
Annemarie Laner zeigt in der Galerie Martin Geier in Algund den ersten Teil eines neuen Zyklus zum Thema Kammern. Die Kammer ist so etwas wie die Grundeinheit in Laners Werk, aus der heraus sie ihre Bilder, Zeichnungen, Objekte entwickelt und transformiert. Es ist die Enklave, die Wabe, in der verdichtete Lebens-Zeit gespeichert ist, eingerollt, eingekapselt, unendlich groß, unendlich klein, schützend, verbergend, aber auch der Zwangsinnenraum der Phantasmen, der Ängste und Visionen. Eine Kammer kann heilsam oder vergiftend, reinigend oder befleckend wirken.... Laners Kammern verweisen zentral auf das existenzielle Moment der Isolation und den Zustand, letztlich im Leben allein mit sich zu sein. Doch genau dieser Fokus erlaubt es auch, ein Stück weit woanders hinzuschauen.
Die Spannweite ihres Ansatzes reicht dabei von sehr kleinen Formaten bis hin zu raumgreifenden Installationen, die sie derzeit entwickelt. 50 dieser Kammern im Miniaturformat sind in der Galerie Geier auf einem Eisenband angeordnet. Ihre innere Bewegtheit trifft auf konzeptionelle Kargheit und unspektakuläre Präsentation.
Auf kleinen Täfelchen von der Größe eines Wundpflasters komprimiert sie den innerspace des Menschen als stilles bis erregtes Brodeln der Leidenschaften in der Einsamkeit.
Der Titel „Laner.Kammern“ verweist auf das Ich der Künstlerin, die sich damit quasi körperlich ins Spiel bringt, jedoch jeglicher Selbstdarstellung aus dem Weg geht.
(Heinrich Schwazer)
[Quelle: Einladung]
- Annemarie Laner
- Heinrich Schwazer - speech
No result
No result