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Karin Schwarzbek. Arbeiten auf Papier

Einladung: Karin Schwarzbek. Arbeiten auf Papier. 2011

02.04.2011 - 27.04.2011

Galerie Jordan/Seydoux-Drawings & Prints, Berlin / Deutschland

Die Schweizer Künstlerin Karin Schwarzbek wurde mit dem 4. Berliner Kulturstipendium der Thurgauer Wirtschaft ausgezeichnet. Das Stipendium offeriert einen mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt in Berlin und ermöglicht Karin Schwarzbek eine Auswahl ihrer in Berlin entstandenen Arbeiten auf Papier in der Galerie Jordan/Seydoux zu zeigen.

Die Papierarbeiten von Karin Schwarzbek sind Meditationen der Körperlichkeit. Auf vorsichtige und subtile Weise eröffnen sie eine Wirklichkeit, die sich dem zweckgerichteten Blick immer entzieht.... Eindeutige Anhaltspunkte treten in den Hintergrund zugunsten von Andeutungen und sorgsamen Nuancen, die tiefe Schichten der Erinnerung anzusprechen vermögen. Es entsteht eine nur angedeutete Stofflichkeit, die wesentlich mehr ist als klar umrissene Form. Körper verdichten sich, um sich erneut aufzulösen und sich wieder zu verflüchtigen.

Ein bedeutendes Moment der so gleichsam an der Grenze des Sichtbaren gewonnenen Darstellungen ist das Körper bildende Prinzip der Zweiheit, das viele ihrer Arbeiten durchzieht. Unaufdringlich gelingt es Karin Schwarzbek, dass sich der Betrachter auf eine meist vergessene oder ihm allzu gewöhnlich gewordene, geheimnisvolle Tatsache seines Körper-Seins besinnt: Zwei Augen hat der Mensch, die ihm die drei Dimensionen des Raumes eröffnen. Zwei Ohren wiederum, die ihn hören lassen, in aber nur einem Raum. Zwei Füße, die ihm ein Gleichgewicht und eine nicht zählbare Anzahl von Bewegungen ermöglichen usw. Indem der Betrachter seiner eigenen Körperlichkeit gewahr wird, kommen Fragen am Woher und Wohin des Menschen leise zur Sprache.

Die in Berlin entstandenen Arbeiten der Künstlerin sind zugleich eine Auseinandersetzung mit der Materialität des Papiers, seinen Möglichkeiten und seiner wiederum eigenen und ganz besonderen Körperlichkeit. Indem sie sich auf einem Blatt mitunter verschiedenster Techniken wie Tusche, Gouache und Acryl gleichzeitig bedient, kommt es zu einer mehrschichtigen Räumlichkeit im Auftrag, die mit ihrem Anliegen korrespondiert.

So sind ihre Bilder "Orte, an welchen sich die Dinge von ihren tradierten Rollen befreien, wo sie sich ihrer anerzogenen Sprache entledigen, um sich in einem Zustand vorsprachlichen Sprechens an die Anfänge der Gestaltwerdung zu erinnern mit dem Wunsch, sich vorsichtig dorthin zurückzutasten anstatt konventionellen Funktionen des Benennens, Bezeichnens oder Erklärens zu folgen." (Markus Stegmann im Katalog zur Ausstellung).

[Quelle: Einladung]

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last modified at 05.04.2011


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