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Puppen – Projektionsfiguren in der Kunst

27.03.2011 - 24.07.2011

Museum Villa Rot, Bayern / Deutschland

Puppen gehören zu den ältesten und häufigsten Gebrauchsgegenständen der Menschheit. Seit der Frühzeit sind sie in allen Kulturen als Spielzeuge, Idole, Fetische oder Kultobjekte anzutreffen. Als Modelle und Repliken erklären sie den menschlichen Körper zum leblosen, manipulierbaren Objekt. Die Kunstfigur hingegen simuliert das Alter Ego einer fiktiven Person. Kunstfigur und Puppe erschaffen Bilder vom Menschen, keine Körperbilder sondern androide Bild-Körper, die zu Schauplätzen von Projektionen und Fantasmen der Ganzheit und Zerstückelung werden.... Sie ermöglichen die Einsicht in unser Selbst und das Spiel, das wir mit uns treiben.

Die technologischen Entwicklungen der letzten 20 Jahre haben zu einer Wiederaufnahme der Diskussion um Ähnlichkeit und Simulation des menschlichen Körpers geführt. In der aktuellen Kunst erscheint die Projektionsfigur der Puppe, an der bereits die Surrealisten in den 1920er und 30er Jahren gefallen fanden, als Studienobjekt über das Verhältnis von Repräsentation, Medialität, Wahrnehmung und Glaubwürdigkeit eines signifikant veränderten Körperbildes, das zwischen Werbung, Schönheitschirurgie, Gentechnologie und Cyberspace angesiedelt ist. So werfen auch die in dieser Ausstellung zusammengeführten Exponate Fragen nach dem zeitgenössischen Selbstverständnis auf.Der Titel nennt den motivischen Zusammenhang: Im Zentrum der Ausstellung stehen Puppen und anthropomorphe Artefakte in surrealer und wirklichkeitsfremder Überzeichnung. Der weit gespannte Rahmen berücksichtigt exponierte künstlerische Positionen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Thematisiert wird die absolute Ausdruckslosigkeit stilisierter Idealgestalten ebenso wie die emotionale Aufladung in erschreckenden Kombinationen des Aberwitzigen, die bis hin an die Grenzen des Fantastischen und Unerträglichen reichen. Die Projektionsfigur der Puppe mutiert vom harmlosen Spielzeug zum Fetisch und zur Inkarnation unüberwindbarer Obsessionen.

Als ein Reflex auf die Alltagswirklichkeit offenbart sich der Mensch in den ausgestellten Werken als selbst entfremdet, vergegenständlicht, transformiert und fragmentiert. Manchmal erschütternd, manchmal satirisch, dann wieder spielerisch und harmlos, banal und grotesk.

[Quelle: http://www.villa-rot.de/]

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