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Alexander Wolff

18.01.2012 - 03.03.2012

Galerie Mezzanin, Wien / Österreich

Das ist für mich nun keine neue Situation, Das ist für mich nun keine neue Situation,

schon mehrmals stand ich zu Ausstellungseröffnungen und sehr gerne würde ich aus Gewohnheit wieder sagen - des Berliner Künstlers – Alexander Wolff zur Eröffnungsrede, und schon wäre man bei einem Thema des Künstlers, jenem der Wiederholung. Aha also, ich bin jetzt schon wieder der sprechende Ausstellungs-Dummy, wie eine mit zahlreichen Sensoren ausgestattete Puppe in Form eines Menschen und in der Vernissagenforschung bei Ausstellungseröffnungen in Verwendung, und übersetze meine noch frischen Eindrücke in einleitende Worte zur Ausstellung.... Sie können es mir glauben, viel lieber würde ich sie jetzt bereits alleine lassen mit dieser Ausstellung, auch aufgrund folgendes Verdachtes: „ Hier bedeckt die Sprache Orte und Situationen eher, als sie zu entdecken. Hier verschließt die Sprache Türen zu utillitaristischen Interpretationen und Erklärungen, anstatt sie zu öffnen. Die Sprache von Künstlern und Kritikern, auf die sich dieser Artikel bezieht, wird zu paradigmatischen Reflexionen in einem spiegelverkehrten Babel, das entsprechend Pascals Bemerkung, Die Natur ist eine unendliche Sphäre, deren Mittelpunkt überall und deren Umfang nirgendwo ist„ aufgebaut ist. Der gesamte Artikel kann als Variation dieser oft falsch verwendeten Bemerkung verstanden werden, oder als ein monströses Museum, das aus facettenreichen Oberflächen konstruiert ist, die sich nicht auf ein einziges, sondern auf viele Subjekte innerhalb eines Wortgebäudes beziehen – ein Ziegelstein = ein Wort, ein Satz = ein Raum, ein Absatz = ein Stockwerk, usw. Oder die Sprache wird zu einem unendlichen Museum, dessen Mittelpunkt überall ist und dessen Grenzen nirgendwo sind.“ Also wenn ich diesen allgemeinen Zeilen eines schreibenden Bildhauers weiter folgen darf, könnte das meine nur scheinbar ungünstige Position unterstreichen, jetzt heute hier in der Ausstellung über die Ausstellung zu sprechen, sollte ich nicht eher am Adams Blvd. in L.A über diese Mezzaninausstellung sprechen, Alex? Bin sicher nicht nur vom Künstler platziertes Ausstellungsdummy, bin auch sozusagen Komplementärkontrast, geradeso als würde ich

Dachlawinen-Warnstangen halten müssen, dabei die Dachlawinengefahrenzone nicht verlassen dürfen – und nicht vor oder neben mir, sondern über mir : Gewähltes, Kooperationen, Gemaltes, Abstrahiertes, Ansätze, Fertiges, Wesentliches, Unterscheidungen, Entscheidungen, Korrekturen, Analysen und Synthesen, Kombinationen, Erforschtes, bis heute 18.00 in Zusammenhang gebrachtes nass und schwer im Galerieinneren drückend lauern und ich müsste dabei gleichzeitig hier in der Ausstellung über die Ausstellung sprechen. Aber so fühlt es sich nicht an, es ist wohl offener angelegt: The Wall Painting – Wallpainting Reader wall – im Eingangsbereich zeugt etwa davon. The Wall Painting – Wallpainting Reader wall! In einer Einleitung einer anderen Ausstellungseröffnungsrede, fand ich die mögliche Publikumserwartung eines Vortrages eines Liedes, das ich zur Einleitung einer anderen Ausstellungseröffnung gesungen hatte, mit folgendem Einschub - mein gott jetzt singt er gleich – gut abgeschmettert, heute wiederum wäre ein Vortrag eines Liedes durchaus angemessen, anhand mancher in die Ausstellung hineinragender Themen, sie werden sie gleich erkennen. Ein weiterer Verdacht wäre, das ich deshalb als Eröffnungsredner bei den Vernissagen von Alexander Wolff fast abonniert bin, wegen meiner Neigung Sätze nicht ganz zu Ende zu sprechen und dadurch Momente weiträumiger Interpretationen, jenen der präzisen Vorwegnahme überwiegen und dabei dennoch kaum zeitlich überziehe: In diesem Sinne: Die Tage der evangelischen Chormusik 1982 kommen erst, wie überhaupt erst alles kommen wird, die Reise wird lang und seltsam und an deren Ende wartet hoffentlich wieder der Ausgangspunkt der Reise, ein bisschen war die Rede auch wie Versuche mit der Kreideschlagschnur Schlieren zu ziehen, ja ich mag die Wolffsche Doppelbödigkeit aus Unrast und Kalkül noch wieder schon einmal sehr, nehmen sie diese Rede bitte wie ein verpacktes Spikemagazin oder eine nicht zurückgegebene Vhs-Kassette aus dem Alphaville oder als Happy Birthday Arts birthday, der heute eine Million neunundvierzigste bereits!

Christian Egger

[Quelle: http://galeriemezzanin.com/]

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last modified at 27.04.2012


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