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tourismen

25.04.2012 - 01.06.2012

Galerie Maerz, Linz / Österreich (venue)
Künstlervereinigung MAERZ, Linz / Österreich

Innerhalb der Ausstellung „tourismen“ werden sechs unterschiedliche, vornehmlich
fotografische Positionen präsentiert, die die Bedeutung von urbanen Monumenten und deren Wahrnehmungs- und Darstellungsweisen innerhalb der touristischen Praxis des Sigthseeings reflektieren oder brechen. Oder in anderen Worten: Es geht um besondere Städte-Reise-Fotos.
Einerseits wurde nach Werken gesucht, die sich mit visueller Repräsentation sowohl in öffentlich-medialen Reisebildern als auch privaten touristischen Urlaubsfotos
auseinandersetzen.... Andererseits wird exemplarisch ein wesentlicher Gegenstand der touristischen Bildproduktion untersucht: das Monument, urbane europäische Sehenswürdigkeiten. Sie werden vielfach besucht und fotografiert; sie werden für den Betrachter inszeniert; bevorzugte Ansichtspunkte werden angelegt und kontrolliert. Manche Orte scheinen sich symbolisch zu multiplizieren, andere dagegen bemühen sich um ihre Wahrnehmung. Aufmerksamkeit wird verteilt. Ikonen werden konstruiert.
Während sich bei Katharina Struber in „Picture the Multitude“ die Menschenmengen
ineinanderschieben, könnten die Urlaubsfotos dieser Touristen gesammelt zu Corinne
Vionnets „Photo Opportunities“ verarbeitet worden sein. Hier werden ein Konsens über das Besuchenswerte und Konventionen eines gemeinsamen Standpunktes sichtbar. Erst durch die Anwesenheit vieler erlangt ein Ort an Bedeutung.
Reiner Riedler dokumentiert in „Fake Holidays“ künstliche Urlaubswelten, in denen immer wieder so genannte Wahrzeichen als Modelle dupliziert werden und den Besuchern als Freizeitbühne dienen. Auch Peter Szabo verweist auf die ökonomische Dimension des Reisens, indem er in „BACKGROUND. Have you ever been to Budapest?“ seine Protagonisten vor einer Kulisse platziert: der Budapester Burg und der Kettenbrücke. Diesen Menschen aus dem ländlichen Ungarn fehlten bislang die finanziellen Mittel, wenigstens die eigene Hauptstadt zu besuchen.
Mirjam Dröge streift für ihre fotografische Sammlung von Gedenksteinen an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus durch Berlin. Während sie im Sinne des Monuments erinnern will (lat. monere - erinnern), reflektiert sie über soziale Kontexte ihrer Entstehungsgeschichte.
Gerlinde Miesenböck geht der Konstruktion einer neuen Attraktion durch gezielte Bildpolitik auf den Grund: Die riesige olympische Baustelle in London ist nach allen Seiten rigoros gegen Blicke abgesichert, doch nur an einer Stelle gibt es eine „Viewtube“ mit einer für diese eigens arrangierten Ansicht, die sich in ihrer Reduziertheit mittlerweile in das öffentliche Bewusstsein eingeprägt hat.

[Quelle: Pressetext]

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last modified at 06.05.2012


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