Database > Exhibition / Event > G.R.A.M. Ja, Ja, Ja, Ja, Ne, Ne, Ne, Ne

G.R.A.M. Ja, Ja, Ja, Ja, Ne, Ne, Ne, Ne

Ausstellungsinformation: G.R.A.M. Ja, Ja, Ja, Ja, Ne, Ne, Ne, Ne. 2012

22.12.2012 - 06.01.2013

Camera Austria, Graz / Österreich

Im Mittelpunkt der Arbeiten von G.R.A.M. in den vergangenen Jahren stand immer wieder die Auseinandersetzung mit Fragen der Wiederaufführung von massenmedial zirkulierenden und zum kollektiven Gedächtnis gehörenden Bildern. Von der Serie »Nach Motiven von ...« (2001) – Nachstellungen ikonischer Pressebilder wie solcher des Geiseldramas bei den Olympischen Spielen in München 1972 oder der Erschießung des Vietkong-Soldaten Nguyen Van Lem – über den aufgebahrten Lenin wie in der »Global Player«-Serie (2006) bis hin zu aktuellen Serien über Konzernchefs und Börsianer-Krisenköpfe (2011) rekonstruieren G....R.A.M. Bildpolitiken, die Erinnerung wie Geschichte determinieren und somit selbst eine Art Wirklichkeitsproduktion vorantreiben. Von Marx ist der Ausspruch überliefert, dass sich die Geschichte zwar wiederholt, jedoch nur als Farce. In diesem Sinn oszillieren die Bildprojekte von G.R.A.M. zwischen Wiederaufführung, Aneignung, Neudeutung und kritischer Entlarvung, der jeweils auch eine eigentümliche ironische Selbstverständlichkeit bzw. selbstverständliche Ironie eingeschrieben ist, die das Original immer auf Distanz hält und dessen Konstruiertheit betont.
Parallel dazu sind auch Serien entstanden, die sich mit spezifischen Bildrepertoires der Kunst selbst beschäftigen, neben denjenigen der Wiener Aktionisten vor allem mit zentralen Arbeiten von Joseph Beuys, wie etwa »La rivoluzione siamo Noi« aus dem Jahr 1972 (»Nach Motiven von...«, 2001), ein Bild, das bis in seine religiösen Konnotationen hinein durchinterpretiert wurde und als Ikone für das Projekt einer Aufhebung der Grenze zwischen Kunst und Leben gelten darf.
Für das Projekt »Art Is Concrete« von Camera Austria beziehen sich G.R.A.M. auf Joseph Beuys als eine Schlüsselfigur der Nachmoderne: Zur Eröffnung wird mit Helmut Köpping und Lorenz Kabas, zwei Schauspielern des Grazer »Theater im Bahnhof«, die Aktion »Ja, Ja, Ja, Ja,, Ne, Ne, Ne, Ne« aus dem Jahr 1968 für eine Performance und Videoproduktion wiederaufgeführt. In dem Beuys’schen Tonkunstwerk wird bald klar, dass »Ja, ja« und »Nein, nein« dasselbe bedeuten. Die wie ein Lamento eingesetzten Worte bringen auf melodische Weise eine Haltung zur Welt zum Ausdruck, die von großer Aktualität ist.
Mit »Ja, Ja, Ja, Ja, Ne, Ne, Ne, Ne« geben G.R.A.M., die in der Vergangenheit schon mehrfach in ihren Arbeiten auf Joseph Beuys Bezug genommen haben, erstmals Einblick in die Produktion ihrer spezifischen Re-Inszenierungen, die niemals ganz gelingen, die somit das Original immer schon verfehlen. Dadurch wird dieses Original allerdings in ein Feld aktueller Debatten überführt, in denen es erneut und anders befragt werden kann.
Die Videodokumentation der Performance ist ab dem ersten Ausstellungstag in den Räumen von Camera Austria zu sehen.

[Quelle: camera.weblog.mur.at]

READ MORE


show all
close all
+
Participants
[1]

No result

+
Archival documents
[2]
+
Relations
show more

     

last modified at 08.07.2013


Art and Research Database - basis wien