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Jakob Lena Knebl. An Eye on the Disposition of a Cloud

Einladung: Jakob Lena Knebl. An Eye on the Disposition of a Cloud. 2013

26.09.2013 - 24.11.2013

Salzburger Kunstverein, Salzburg / Österreich

Realität - eine subjektive Wahrheit, die Jakob Lena Knebl in ihrer neuen Arbeit „An Eye on the Disposition of a Cloud“ für die Ausstellung im Kabinett des Salzburger Kunstvereins zu verhandeln versucht. Haben ihre Arbeiten bis jetzt auf der Methode des „trickery“ (Schwindel) – etwas gibt vor, etwas anderes zu sein als der eigentliche Inhalt, und erschleicht sich dadurch die Aufmerksamkeit der Betrachter_innen – aufgebaut, geht der Künstler in dieser Arbeit noch weiter und befasst sich intensiv mit der Theorie des Radikalen Konstruktivismus.... Dieser besagt, dass es nicht eine „Realität“ gibt, sondern jeder Mensch eine eigene Welt auf Grund persönlicher Erfahrungen entwirft und es somit mehrere Realitätskonstruktionen gibt.

Zwar bleibt in der künstlerischen Praxis Knebls der Mechanismus erhalten, dass sie das als visuell angenehm Empfundene mit starken politischen Botschaften befüllt. Diesmal aber stellt der Künstler auch den Schwindel in Frage - denn wenn etwas vorgibt etwas anderes zu sein - wer definiert dann, dass es nicht gerade das andere ist, das die „Wirklichkeit“ und die „Wahrheit“ abbildet?

„An Eye on the Disposition of a Cloud“ersinnt ein System von Codes und Normen, auf das die Betrachter_innen einwilligen können, damit sie eine gemeinsame „Realität“ re-konstruieren und das Ausgestellte, wenn auch temporär, zu geltenden „Wirklichkeit“ wird. In seiner künstlerischen Arbeit geht Knebl davon aus, dass wir als Subjekte die Möglichkeit haben, in diese Systeme einzugreifen. Um eine Art von Beweisführung anzutreten, eignet sich der Künstler_in die Herangehensweise René Magrittes für die Ausstellung an. Magrittes Bestreben war es, durch seine absurden Darstellungen einen Prozess in Gang zu setzen, der die Betrachter_innen dazu veranlassen sollte, die allgemein gültige Annahme der „Realität“ zu dekonstruieren. In Knebls Ausstellung bewegen sich die Betrachter_innen zwischen, laut Künstler_in, formalen „no gos“ hindurch, in der Atmosphäre einer fast schon „uncoolen“ Romantik bestehend aus Fledermaussofas, Muranoglasskulpturen oder vermeintlichen Vorhangstangen aus Messing. Dadurch dass Jakob Lena Knebl immer wieder Designobjekte für ihre Installationen vereinnahmt, stellt sie bewusst die Frage nach dem „Original“-Charakter der Dinge, nach der ursprünglichen Funktion, die einem Objekt zugedacht wurde und von ihr nivelliert und neu zusammengesetzt wird. Damit führt der Künstler gleichzeitig vor, wie stark zwischen Design und Kunst unterschieden wird, eine Trennung die Knebl gerne für die Betrachter_innen in ihrer künstlerischen Praxis auflösen möchte. Denn für Jakob Lena Knebl existiert diese Trennung in ihren Arbeiten nicht – eine Realitätskonstruktion, in der es keine Kategorisierungen gibt - weder geschlechtsspezifischer noch künstlerischer Natur. Eine „Wirklichkeit“, die ganz ihre „eigene“ ist.
(Miriam Kathrein)

[Quelle: http://www.salzburger-kunstverein.at]

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