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VORSICHT GLAS #2

13.10.2011 - 16.12.2011

Galerie Geyling, Wien / Österreich, 1150

Der 2010 ins Leben gerufene Glas-Workshop für junge KunststudentInnen aus der Malerklasse von Univ.-Prof. Johanna Kandl geht nach seinem erfolgreichen Start im letzten Jahr heuer in seine zweite Runde. Diesmal nahmen zehn StudentInnen der Universität für angewandte Kunst teil, die Hälfte davon ist schon zum zweiten Mal dabei.

Der Workshop vermittelt neben alten Techniken, wie Malen und Verbleiben, auch neue Techniken, wie das Schmelzen oder Kleben. Dazu entwarfen die Studierenden ein Glas-Kunstwerk nach ihren eigenen Ideen und führten es dann unter fachkundiger Anleitung in der Werkstatt selber aus.... Die Ergebnisse des Workshops werden nun in der zu der Werkstatt gehörigen Galerie ausgestellt. Die Werkstatt stellte Material, Werkzeug, Know-how und die Ausstellungsräumlichkeiten zur Verfügung. Heuer wurde der Workshop auch erstmals von der Glashütte Lamberts in Waldsassen unterstützt.

Das rege Interesse für das Thema Glas ist eine neue Entwicklung der letzten Jahre. Nachdem die Glasmalerei in der zeitgenössischen Kunst seit den 1950er-Jahren kontinuierlich an Bedeutung verlor und fast gänzlich aus dem Blickfeld der Kunstszene verschwand, lässt sich seit einigen Jahren ein Comeback feststellen. Dazu zählen Glasmalereiprojekte von bekannten deutschen Malern, wie Gerhard Richter, Markus Lüpertz, Sigmar Polke, Neo Rauch etc.

Bei dieser Entwicklung stellt sich grundsätzlich die Frage, ob es neue Ideen für die Gestaltung von Fenstern und Gläsern gibt, die unserer Zeit angemessen sind. Deshalb ist es ein Ziel des Workshops, junge KünstlerInnen anzuregen, sich mit dem Material Glas zu beschäftigen und der Glaskunst neue Impulse zu geben.

Solche Impulse für die Glasmalerei und -gestaltung aus den Akademien und Kunstschulen hat es in früheren Zeiten immer wieder gegeben. Besonders groß war der Einfluss von KünstlerInnen um die vorletzte Jahrhundertwende und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh., wie Kolomann Moser oder Leopold Forstner. Damals gab es auch eine enge personelle Verbindung der ehemaligen Wiener Kunstgewerbeschule (heute Universität für angewandte Kunst) mit der Werkstatt von Carl Geyling‘s Erben.

Die heutige Generation von StudentInnen geht - im Gegensatz zu den unmittelbar vorangegangenen - wieder unvoreingenommener und offener mit traditionellen Werkstoffen und alten Techniken um. Das zeigt sich auch in den ausgestellten Objekten. Jeder Künstler hat für sich eine andere Ausdrucksform gewählt. Das reicht von der klassischen Malerei auf Glastafeln über die Tiffany-Technik bis hin zu gebogenen und gegossenen Skulpturen. Die Ergebnisse des Workshops zeigen, dass die künstlerische Beschäftigung mit dem Werkstoff Glas noch lange nicht ausgeschöpft ist.

Die Glasmalerei Geyling ist die älteste Glasmalereiwerkstatt Österreichs und kann auf eine lange Tradition hochwertiger Kunstproduktionen zurückblicken. Sie wurde 1841 vom Landschaftsmaler Carl Geyling (1814-1880) in Wien Mariahilf gegründet. Er arbeitete mit allen wichtigen Architekten und Künstlern seiner Zeit zusammen und seine Werke waren in vielen sakralen und profanen Bauwerken der österreichisch-ungarischen Monarchie und weit darüber hinaus vertreten. Auch die nachfolgenden Generationen pflegten den Kontakt zu den wichtigen Architekten und Künstlern ihrer Zeit und schufen hochwertige Kunstwerke. Von seinen Erben wurde die Glasmalerei 1997 an das Stift Schlierbach verkauft, dem die Werkstatt heute gehört.

[Quelle: http://dieangewandte.at/]

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last modified at 17.06.2014


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