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Anneke Klein Kranenberg. Neuland

Einladung: Anneke Klein Kranenberg. Neuland. 2014

13.09.2014 - 28.02.2015

Museum der Wahrnehmung, MUWA, Graz / Österreich

ANNEKE KLEIN KRANENBARG
NEULAND

Wenn ANNEKE KLEIN KRANENBARG den Strich, die Linie vor dem geistigen Auge hat, dann setzt sie diese in die real bestehende Wirklichkeit um, indem sie einen dünnen Zwirn-Faden zwischen zwei Eckpunkte spannt; die Ecken markiert sie durch das Durchdringen des Untergrundes. Die Linie hat damit ihre Qualität erreicht, ihre materielle Durchgängigkeit ist dann nicht mehr in Frage gestellt. ANNEKE KLEIN KRANENBARGS Zeichen beziehen sich auf ein durchgehend transparentes Material: als wäre es die Luft, die sie einsetzt, um ihren Linien und Eckpunkten Halt zu geben.... Farbigkeit ist nicht von Nöten, auch nicht Schraffur, nicht die Dichte eines Körpers, der eigentlich gar nicht vorhanden ist. ANNEKE KLEIN KRANENBARG ist keine Grafikerin, keine Malerin, sie macht auch keine Plastiken oder schafft eine Architektur, zumindest eine der gängigen Art. Gerade deshalb ist ANNEKE KLEIN KRANENBARG eine Künstlerin, die sich auf ein Neuland eingelassen hat. Nicht von ungefähr lebt sie in Zaandam nahe Amsterdam, einem zwar altem, aber dem niederländischen Meer abgerungenen Stück Binnenland, in einem alten Haus, dessen Fenster den Blick nicht freigeben auf den Hafen, die zugezogenen Jalousien stehen ihm im Wege.

Es ist dieser Hang hin zur Vermeidung selbst eines privat determinierten Erkennens, der ANNEKE KLEIN KRANENBARGS Liebe zur Reduktion ausmacht. Es ist ihr nahes Verhältnis zur Mathematik und zur Geometrie, das ihre Arbeit unverwechselbar werden lässt, obwohl ANNEKE KLEIN KRANENBARG nicht nachgesagt werden kann, sie hätte ihren Konstruktionen auch nur ansatzweise den persönlichen Ausdruck, die unverwechselbare Handschrift der Künstlerin gegeben. Es ist die Wahrnehmung selbst, die bei der Betrachtung ergebnisoffene Spiele mit dem Betrachter treibt: So sind es eindeutig gleiche Fäden-Verspannungen, die sich nach einem kurzen Schritt zur Seite in 50 und mehr Variationen von zerfallenden, in dunklen Winkeln und plötzlich auftauchenden freien Flächen zu erkennen geben. ANNEKE KLEIN KRANENBARG spielt in Permanenz mit den Betrachtern, oder besser: Sie lässt sie in die Irre gehen - fünfzig Mal und öfter.

Es ist ein Handel mit Resultaten individueller Wahrnehmungen; beginnend mit den eigentümlichen Holz-Apparaten, die im Museum der Wahrnehmung MUWA um Aufmerksamkeit bitten, oder mit schwerlos erscheinenden Körpern, mit Modellen, wie von Zimmereinrichtungen im Fluge, bis hin zu den einfachen Varianten von Zwirn-Fäden zwischen zwei Kunstglasfolien.

Werner Wolf


ANNEKE KLEIN KRANENBARG
NEW TERRITORY

Having the stripe, the line in her mind´s eye ANNEKE KLEIN
KRANENBARG makes them real by tightening a thread between two corners and marking these corners by piercing the underground. Thus the line has achieved her quality; her material patency is no more contested. The figures of ANNEKE KLEIN KRANENBARG refer to a throughout transparent material: she seems to use the air to provide hold to her lines and corners. Colouring proves to be unnecessary, neither are hachures nor the denseness of a body, which is rather non-existent. ANNEKE KLEIN KRANENBARG is not a graphic designer, not a paintress, she is neither creating sculptures nor an architecture, at least not an established one. That´s why ANNEKE KLEIN KRANENBARG is an artist entering new territory. She chose consciously to live in Zaandam next to Amsterdam, an old inner land wrested from the Dutch sea, in an old house whose windows block the view to the harbour due to the closed shutters.

It´s this tendency towards avoiding an even private determined recognition which constitutes her affection for abstraction. Her affinity to mathematics and geometry makes her work distinctive although it cant be said that ANNEKE KLEIN KRANENBARG distributes any personal or individual and distinctive expression at all to her constructions. It´s perception itself playing open-ended games with the viewer who is observing: They are similar thread-tightening´s which after a small side step reveal themselves into 50 or more variations of collapsing in dark angles and suddenly appearing open surfaces. ANNEKE KLEIN KRANENBARG is permanently playing with her visitors or more precisely she is disorienting them - 50 times and more often.

Its dealing with results of individual perceptions, starting with the singular apparatuses of wood which ask for attention in the Museum of Perception or with sculptures appearing without gravity, with models appearing like flying furniture up to simple variations of threads between two foils of acrylic glass.

[Quelle: www.muwa.at]

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last modified at 02.09.2014


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