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Renata Lucas

Einladung: Renata Lucas. 2014

24.11.2014 - 25.01.2015

Vereinigung Bildender KünstlerInnen, Wiener Secession, Wien / Österreich

Die brasilianische Künstlerin Renata Lucas untersucht in ihren Arbeiten, wie die gebaute Umgebung unser Handeln und unsere sozialen Beziehungen beeinflusst. Ausgehend von ihrem persönlichen Zugang zum ausgewählten Ort, aus dem sich gegebenenfalls feinsinnige Interventionen entwickeln lassen, will die Künstlerin gesellschaftlich bereits definierte Räume und Strukturen dekonstruieren und neue Möglichkeiten der Nutzung vorstellen. Der Begriff von privatem wie öffentlichem Eigentum wird dabei zur Diskussion gestellt....

Für Atlas (São Paulo, 2006) griff Lucas einen zwischen der ausstellenden Galeria Antonio Millan und deren Nachbarn schwelenden Grenzkonflikt auf. Indem die Künstlerin auf einer Seite den Zaun des Nachbarn auf das Grundstück der Galerie versetzte, visualisierte sie buchstäblich den Grund für den Nachbarschaftsstreit. Auf der anderen Seite der Galerie, die in einer an Parkhäusern und Autowerkstätten reichen Gegend angesiedelt ist, wurde ein Parkplatz eingerichtet – auch dies eine Reaktion auf das Umfeld.

Ihren ortspezifischen Eingriffen gehen häufig umfangreiche Recherchen und komplexe Verhandlungen voraus, ehe es zur Realisierung kommt. Der Dialog zwischen Agierenden, z.B. einer Institution, und Betroffenen, beispielsweise AnrainerInnen ist Voraussetzung – und ein Scheitern ist hierbei nie auszuschließen. In ihrer künstlerischen Praxis, die auf eine Verschiebung der gängigen Wahrnehmung zielt, wendet Lucas vielfach die Methoden der Hinzufügung, Verdoppelung und Überlagerung an. So z. B. in Cruzamento [Kreuzung], (Rio de Janiero, 2003), wo Lucas eine Straßenkreuzung komplett mit Sperrholzplatten beschichtete. Diese mitunter erst auf den zweiten Blick wahrgenommene Veränderung markierte eine Art temporäre Bühne, deren Akteure die jeweils anwesenden FußgängerInnen und AutofahrerInnen waren. Das Aufschlagen der lose verlegten Platten auf den Untergrund fügte der Installation eine starke akustische Komponente hinzu.

In Falha [Scheitern] (2003/07) recycelte die Künstlerin die in Cruzamento benutzten Sperrholzplatten, die nun – mit Scharnieren versehen – den Boden der REDCAT Gallery in Los Angeles vollständig bedeckten. Die Möglichkeit, mit diesen beweglichen Platten den Raumeindruck neu zu konfigurieren, führte zu spontanen Interaktionen zwischen den BesucherInnen; nur gemeinsam konnten sie die Platten aufrichten, umklappen oder neu schichten.


[Quelle: www.secession.at]

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zuletzt geändert am 24.07.2017


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