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Marie Aly. Montamor

Einladung: Marie Aly. Montamor. 2015

22.01.2015 - 07.03.2015

Neue Galerie, Innsbruck / Österreich

Die Frage nach der Rolle von Bildern, die materiell und anhand von Produktionskulturen in Erscheinung treten, ist Teil der unmittelbaren Erfahrung von Kunst. Ihr Verhältnis zur Gesellschaft bildet einen Zusammenhang, der die Möglichkeit birgt, fortwährend neue Bereiche unseres Lebens sichtbar zu machen.

Die Installation der in Berlin lebenden Künstlerin Marie Aly siedelt sich vor einer Reihe von Bezugsfeldern an, die von einer Umgebung sprechen, in der sich geschichtliche und populärkulturelle Fragestellungen begegnen.... Die Wunderkammer, eine Inszenierung und begriffliche Ikone der Kulturgeschichte, stellt dabei einen der zentralen Bezugsrahmen der Präsentation in der Neuen Galerie dar - das Kreieren eines Ortes, der sich in ein Verhältnis mit der Welt begibt, der dabei das Recht beansprucht zu überraschen, das Rare und Kuriose zu verehren, sich zu entrücken und zu entkoppeln.
Marie Alys Werk der letzten Jahre bildet einen Zugang zu Malerei und Plastik, der sich durch einen Prozess einzelner intuitiver Entscheidungen darstellt, der – übereinander lagernd – ineinander fließend zur Aufzeichnung unmittelbarer Erfahrungen wird. Sie wirft damit die Frage auf, wie ein Zustand der Gegenwart abzubilden ist, woraus sich ein solcher Zeitpunkt zusammensetzt, wie sich kulturelle Erinnerung, gesellschaftliche Identität und Kritik in Form eines Bildes äußern. Marie Aly konfrontiert damit gängige Auffassungen von Kultur mit gegenkulturellen Konzepten und Bildtechniken, und rückt das Visuelle, das Nonverbale, ins Zentrum gegenwärtiger Lebensformen.
Dieses Interesse am Bild, das sich aus sich selbst, aus einem malerischen und künstlerischen Handeln entwickelt, stellt erneut die Frage nach der Erfahrung des Visuellen als Teil des täglichen Lebens. Dabei verzichtet die Künstlerin vielfach auf konzeptuelle Überlegungen und Skizzen. Malerische Mittel dienen als Ausgangspunkt für eine intuitive Komposition, die Schicht für Schicht eine Geschichte von sich selbst erzeugt und als solche zum Teil unserer Gesellschaft wird.
Die Räumlichkeiten der Neuen Galerie in der Innsbrucker Hofburg, auf die Marie Aly anhand einer Reihe traditioneller Techniken wie Keramik, Malerei, Tapisserie und Radierung reagiert, zeigen sich weniger als eine heterotopische Parallelwelt, sondern vielmehr als intimer Ort zueinander in Beziehung stehender Erfahrungen und Fragmente.

Marie Aly (*1980 Berlin) studierte Malerei und Graphik in Dresden, Paris und Amsterdam. Malerei steht im Zentrum ihres künstlerischen Oeuvres, das durch Radierung und Skulptur erweitert wird. Inspiriert durch die Wunderkammern auf Schloss Ambras und im Grünen Gewölbe in Dresden inszeniert sie unter dem Ausstellungstitel „Montamor“ auf mit Stoffen bespannten Wänden neueste Arbeiten. Der Titel, den sie eigens für die Ausstellung kreiert hat, verweist auf einen Phantasie- aber auch Sehnsuchtsort, in der sich ihre Figuren verorten lassen. Es stehen großformatige Portraits im Mittelpunkt, die sich auf spielerische Weise zwischen Porträt- und Stilllebenmalerei bewegen.
In Marie Alys Arbeiten tauchen immer wieder historische Bezüge auf, seien es bekannte Figuren, religiöse Ikonen oder Figuren aus der Popkultur. In ihren Werken treffen unterschiedliche zeitliche Ebenen auf poppige Farbigkeit. Inspiration dafür findet sie im Alltag: In der U-Bahn, beim Zeitungslesen, im Internet, auf Versammlungen, Familientreffen, im Trödelladen oder im Museum.

Marie Aly arbeitet bewusst unkonzeptuell und ohne Skizzen, alles erwächst aus ihrer Vorstellung und Intuition.

[Quelle: http://kuenstlerschaft.at]

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last modified at 11.05.2015


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