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Welten

Einladung: Welten. 2014

18.07.2014 - 14.09.2014

Galerie Judith Walker, Weizelsdorf / Österreich

‚WELTEN‘ - so der Titel der diesjährigen Sommerausstellung - umfasst verschiedenste künstlerische Positionen, die um dieses Thema ‚kreisen‘, und sich sowohl mit Innen,- als auch mit Außenwelten auseinandersetzen, wobei es eigentlich drei bzw. vier Themen-bereiche im Rahmen dieser Ausstellung gibt. Einerseits ist es der Globus als Sinnbild des Kosmos und der Erde um am Ende festzustellen, dass der Globus nicht die Welt ist, sondern wohl eher ein Abbild der menschlichen Vorstellung, wie es Barbara Bernsteiner mit ihrer umhäkelten Weltkugel auf eine ganz klare Weise uns allen vor Augen führt.... Der Globus kann dem Betrachter aber auch neue Weltenbilder und Bilderwelten erschließen, wie Julian Taupe mit seinen ganz eigenen Kosmen veranschaulicht. Er erschließt sich die Kugel als Fläche für seine energiegeladene und grenzenlose Farbfeldmalerei. Grenzenlos, aber auch sehr archaisch muten die Arbeiten von Lucia Pescador an, die hier als vielschichtige, aber farblich sehr reduzierte Wandinstallation zu sehen sind. Sie tritt in einen Dialog mit den Innenwelten des akribischen Zeichners Stefan Zsaitsits, dessen Köpfe, globenartig geformt, rätselhafte Gedanken-welten vermuten lassen. Diese stehen wiederum im spannenden und wohl auch nur scheinbaren Gegensatz zu Birgit Zinners Objekt, einem beweglichen Beziehungsgeflecht, wie sie ihre innere Welt nennt. Auch Brigitte Bruckners Sicht auf die Welt und die Spiegelung des eigenen Ichs darin nehmen den Betrachter ein und die Welt, der Globus, der Kosmos, setzt sich fort, als Thema im Werk von Irene Andessner, die im Rahmen einer Performance die Rolle der Maria Andeßner, einer weitschichtig Verwandten angenommen hat und sich in aus Landkarten und Stadtplänen genähtem Kleid fotografieren ließ, als Hommage an eine der ersten weltreisenden Frauen, die Mitte des 19. Jhdts alle fünf Kontinente bereist hat.
Landkarten, Stadtpläne sind die Arbeitsmaterialien von Michael Kos und Riccardo Gusmaroli. Damit wären wir auch bei dem zweiten großen Thema. Die Auseinandersetzung mit Materialien, die einem eine geographische Orientierung ermöglichen oder ermöglichen sollen. Herausgehoben aus ihrer ursprünglichen Funktion, ihrem ihnen zugedachten Zweck enthoben, bearbeitet Kos unterschiedliche Papiermaterialien. Er schichtet sie zu malerischen Bildern, beeindruckend im Wechselspiel von Farbe, Form, Licht und Bewegung. Und Landkarten sind wie gesagt auch die Basismaterialien von Gusmaroli, Schiffsrouten, Meeresströmungen, Krater-landschaften inspirieren ihn und diese lässt er in seine Arbeiten mit einfließen. Fast ornamental gestaltet er seine Welten, entzieht ihnen ihre von der Natur zugeschriebenen Farben und taucht sie in sattes Gold. Seine auf Kurs gesetzten kleine Schiffe umsegeln die Welt, könnten aber auch die Routen mancher Vögel einschlagen. Womit wir beim dritten Thema der Ausstellung wären, nämlich der Zugvögel Denn zwischen den Kontinenten zuhause das war Kiki Kogelnik, und kein Motiv hätte ihre Freiheitsliebe mehr verdeutlichen können, als der Vogel, der aus dem Bild hinausfliegt und damit jeden Rahmen sprengt. Ein Vogel, der uns einiges von der Welt erzählen könnte, ist auch der Paradiesvogel. Auf seine Spuren begab sich Gabriele Sturm, bis in die Herkunftsregion Papua Neuguinea verfolgte ihn die Künstlerin und in beeindruckenden Scherenschnitten, hat sie sich ihm gewidmet. Kritisch und beeindruckend ist auch Deborah Sengls neuer Zyklus „migrant birds“, in dieser Serie beschäftigt sich die Künstlerin mit der oftmaligen Diskrepanz zwischen Lebensart und Traumdestination.
Ihre Zugvögel fliegen vertrautes aber auch unbekanntes Terrain an, sowie es auch manchen Künstlern zu eigen ist. So auch Johanes Zechner; die Entstehung seiner Bilder kommt einer Spurensuche gleich und so ist zwischen 1993 und 2004 eine ganze Werkgruppe an Kofferarbeiten entstanden, im Rahmen dieser Ausstellung sind Arbeiten und Collagen aus dem Zyklus Isreal-Koffer von 1994 zu sehen. Das Motiv des Koffers umschließt somit auch das vierte Thema dieser Ausstellung, welches auch bei Pepo Pichler eine Rolle spielt. 2012 ist mit Texten von Josef Winkler das Buch Mysterious Travellers erschienen, und als einer, der stets zwischen Europa und Amerika hin und herpendelt, hat er sich intensiv in Form von Röntgenaufnahmen mit dem Innenleben von Reisekoffern auseinandergesetzt.
Uns ist bewusst….Ausstellungen zu diesem Thema gibt es unzählige und die Frage: Wie erfahren wir die Welt…? beschäftigt seit jeher Künstler und Künstlerinnen.

[Quelle: http://www.galerie-walker.at/]

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